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Pfister

Heute in der Schweiz

Liebe Schweizerinnen und Schweizer im Ausland

Der neue Verteidigungsminister Martin Pfister hat es offenbar eilig.
Er hat jedenfalls die 100-Tage-Regel gebrochen, nach der sich Neue im Amt nicht öffentlich äussern sollten.

Bereits nach 50 Tagen gab er die Prioritäten für sein Departement bekannt. «Die aktuelle Sicherheitslage in Europa erlaubt es uns nicht, zu warten», begründete er seine Entscheidung.

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Berg
Kantonspolizei Wallis /

Das Wochenende verlief in den Schweizer Alpen erneut tödlich. Am Samstag wurden die Leichen von fünf Skifahrern oberhalb von Zermatt gefunden, und am Sonntag kam ein Mann in einer Lawine in der Nähe von Kandersteg ums Leben.

Am Samstag wurden fünf Tote auf dem Adlergletscher in der Nähe von Zermatt entdeckt. Zwei Skitourengänger hatten Alarm ausgelöst, als sie unterhalb des Rimpfischhorns auf 4000 Metern Höhe verlassene Skier entdeckten, ohne auf deren Besitzer zu treffen. Die Identifizierung der Opfer ist noch nicht abgeschlossen.

Die Umstände dieses Dramas sind rätselhaft. Die fünf Personen könnten von einer abgebrochenen Wechte in die Tiefe gerissen worden sein. Die Staatsanwaltschaft hat eine Untersuchung eingeleitet.

In den Berner Alpen wurde am Sonntagnachmittag ein 29-jähriger Mann am Morgenhorn von einer Lawine mitgerissen.

Die Bewohnerinnen und Bewohner des evakuierten Dorfes Blatten im Wallis können noch immer nicht in ihre Häuser zurückkehren. Der Birchgletscher bereitet den Expert:innen besondere Sorgen, da er abzubrechen droht und von Schuttmassen mit einem Gewicht von rund 9 Millionen Tonnen vorangeschoben wird. Nun muss das Überwachungssystem des Gletschers und der gefährdeten Strasse nach Blatten verbessert werden.

Pfister
Keystone / Peter Klaunzer

Der neue Schweizer Verteidigungsminister Martin Pfister warnt: «Das Risiko eines Krieges auf dem Kontinent in den nächsten fünf Jahren steigt.» Nur 50 Tage nach seinem Amtsantritt hat er seine Ziele und Prioritäten für die Sicherheit des Landes vorgestellt.

Bei einer Pressekonferenz auf dem Waffenplatz Bure im Kanton Jura sagte Martin Pfister, die Sicherheit der Schweiz sei durch Spionage, Cyberangriffe und Einflussnahme in den letzten Jahrzehnten noch nie so bedroht gewesen. Der Bundesrat, der sein Amt Anfang April angetreten hat, ist der Ansicht, dass der Bund die Sicherheit des Landes stärker gewährleisten muss.

«Unsere Armee muss mit den Streitkräften der Nato-Länder und mit unseren Nachbarn trainieren. Es geht um die Sicherheit auf dem gesamten Kontinent, zu dem die Schweiz gehört«, sagte er in einem Interview mit der Zeitung Le Temps. Er stellte jedoch klar, dass er einen Beitritt zu dieser Organisation nicht befürworte.

Unter der Bundeshauskuppel gibt es einige, die kritisieren, dass Martin Pfister die 100-Tage-Regel gebrochen hat. «Wenn die Bundesräte eine 100-Tage-Periode einhalten, dann ist sie notwendig, um sich einen Überblick über ihr Departement zu verschaffen“, sagte unter anderem SVP-Nationalrat Jean-Luc Addor dazu.

Cassis
Keystone / Ti-Press / Samuel Golay

Angesichts der katastrophalen humanitären Lage im Gazastreifen sieht sich der Schweizer Aussenminister Ignazio Cassis von allen Seiten unter Druck, auch aus dem Inland, und aufgefordert, gegenüber der israelischen Regierung härter Position zu beziehen.

Der Schweizer Botschafter in Jerusalem, Simon Geissbühler, hat bereits mehrere Noten nach Bern geschickt, damit die Schweiz ihren Einfluss auf die Regierung des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu geltend mache, wie die NZZ am Wochenende enthüllte. Trotzdem weigerte sich Cassis, dem Aufruf von 22 westlichen Staaten, die mehr Hilfe für die Bevölkerung in Gaza forderten, zu folgen. Dies brachte ihm heftige Kritik ein.

Auch aus der jüdisch-israelischen Gemeinschaft werden zunehmend Stimmen laut, die die Situation in Gaza anprangern. «Die Versprechen der israelischen Regierung, der Bevölkerung in Gaza humanitäre Hilfe zukommen zu lassen, müssen sofort erfüllt werden», sagte der Präsident des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebundes, Ralph Friedländer, unter anderem gegenüber RTS.

Die Wut drückt sich in der Schweiz auch auf der Strasse aus. Am Samstag versammelten sich rund 2000 Menschen in den Strassen von Bern, um gegen den Krieg in Gaza zu demonstrieren. Da die Veranstaltung in der Bundeshauptstadt nicht genehmigt worden war, setzte die Polizei erhebliche Mittel ein, um die Demonstrierenden auseinanderzutreiben. In Bellinzona gingen zwischen 4000 und 5000 Menschen auf die Strasse.

ZRH
Keystone / Martial Trezzini

Wie die Zeitungen von CH Media berichten, prüft der Flughafen Zürich die Einführung des Sonnenblumen-Bands. Dabei handelt es sich um einen grünen Umhänger mit Sonnenblumensymbol, der als Erkennungszeichen für Menschen mit unsichtbaren Behinderungen dient.

Nicht alle Behinderungen sind auf den ersten Blick sichtbar. Dies gilt insbesondere für psychische Erkrankungen, Autismus, die Parkinson-Krankheit, Atemwegserkrankungen sowie Sprach-, Seh- oder Hörbehinderungen.

Das Sonnenblumen-Band (Sunflower Lanyard) dient Betroffenen als Erkennungszeichen im öffentlichen Raum. Mit diesem Band können Menschen in der Nähe diskret darauf aufmerksam gemacht werden, dass die Person, die es trägt, vielleicht etwas mehr Rücksichtnahme, Unterstützung oder Zeit benötigt.

Im Ausland hat sich seine Verwendung vielerorts durchgesetzt, beispielsweise auf den Flughäfen von Berlin, Stockholm oder Singapur. In der Schweiz verwendet der Flughafen Genf dieses Symbol bereits. Auch der Flughafen Zürich könnte es bald einführen. Auch die SBB zeigen sich offen für dieses Konzept.

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