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18. Grand-Slam-Titel von Roger Federer

(Keystone-SDA) Roger Federer holt seinen 18. Grand-Slam-Titel! Der Baselbieter setzt sich im fantastischen Australian-Open-Final gegen Rafael Nadal mit 6:4, 3:6, 6:1, 3:6, 6:3 durch.

Nach sechsmonatiger Verletzungspause hat Federer das scheinbar Unmögliche geschafft. Er krönte sein Comeback mit dem 18. Grand-Slam-Turniersieg, den ersten seit Wimbledon 2012. Im Verlauf des Turniers steigerte er sich kontinuierlich, schlug auf dem Weg zu seinem 28. Major-Endspiel unter anderen Tomas Berdych, Kei Nishikori und Stan Wawrinka. Den fünften Australian-Open-Titel nach 2004, 2006, 2007 und 2010 sicherte er sich mit einer fantastischen Leistung gegen Erzrivale Rafael Nadal.

Im 35. Duell mit dem Mallorquiner, der Federer soviele schmerzhafte Niederlage zugefügt hat, ging der 35-jährige Baselbieter kompromisslos zu Werke. Er versuchte zu jeder Zeit, das Tempo zu bestimmen, nahm den Ball früh und verhindert so, dass Nadal allzu oft sein Spiel aufziehen konnte. Einige der zahlreichen Winner des Schweizers waren zum mit der Zunge schnalzen. Was er im dritten und fünften Satz zeigte, war meisterhaft.

Nadals Versuch, dagegen zu halten, erwies sich als schwierig, weil Federer gekonnt den langen Ballwechsel aus dem Weg ging, indem er voll auf die Offensive setzte. Dabei machte er genauso Druck mit der Rückhand wie mit der Vorhand. Es war über weite Strecken auf dem schnellen Belag der Rod-Laver-Arena von Melbourne eine Meisterleistung von Federer, auch in taktischer Hinsicht.

Nadal wäre nicht Nadal, wenn er sich hätte entmutigen lassen. Er kämpfte sich zurück, biss sich in den Match und führte im fünften Satz mit einem Break. Doch da zeigte Federer seinen Kampfgeist und seine ganze Klasse. Obwohl der entfesselt aufspielende Schweizer viele Chancen ungenutzt liess, gelangen ihm zwei Breaks zum 5:3. Als er zum Turniergewinn aufschlug, geriet er 15:40 zurück. Mit einem Ass und einem Vorhand-Winner glich er aus.

Nach 3 Stunden und 37 Minuten führte eine Vorhand von Federer zum Sieg. Es passte zu dieser unglaublichen Partie, dass das Hawk-Eye den letzten Punkt noch überprüfen musste. Nach dem Videobeweis riss Federer seine Arme in die Höhe und schien sein Glück kaum fassen zu können. Als erster Spieler der Geschichte konnte der Ausnahmesportler mit den Australian Open, Wimbledon und dem US Open drei Grand-Slam-Turniere mindestens fünfmal gewinnen. Der unerwartete Triumph wirkt sich selbstredend auch auf die Weltrangliste aus. Dort kehrt Federer am Montag in die Top 10 zurück. Aber das war nichts mehr als eine Randnotiz an diesem spektakulären Tennistag.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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