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Cup-Klassiker als Duell zwischen David und Goliath

(Keystone-SDA) FC Basel gegen FC Zürich ist ein Klassiker. Im heutigen Cup-Hit ist es auch ein Spiel David gegen Goliath. FCZ-Verteidiger Alain Nef erlebt die Duelle gegen den FCB seit über einem Jahrzehnt.

Der souveräne Challenge-League-Leader FC Zürich hat im Herbst in der Europa League bewiesen, dass er gegen deutlich höher eingestufte Widersacher bestehen kann. Beim FCZ brennen sie seit Wochen auf das Duell von heute mit dem Erzrivalen. Womöglich ist die Leidenschaft der Zürcher im Cup-Klassiker grösser als bei der Basler Söldnertruppe, in der viele Protagonisten keinerlei Rivalität mit dem FC Zürich spüren.

Ganz anders ist dies bei FCZ-Abwehrspieler Alain Nef. Der 35-jährige Routinier stand vor knapp elf Jahren auf dem Platz des St.-Jakob-Parks, als der FCZ dem FCB in der legendären Finalissima in letzter Sekunde den Titel entriss. Der Aussenverteidiger war es sogar gewesen, der das Zürcher Siegestor in der 93. Minute mit einem weiten Einwurf eingeleitet hatte – notabene indem er diesen 20 Meter weiter vorne ausführte.

Aufgrund der Papierform begegnet der FC Zürich den Baslern längst nicht mehr auf Augenhöhe. Dennoch ist Nef zuversichtlich: “Der FCB ist schlagbar. Er hatte gegen uns gerade in K.o.-Spielen oft Mühe.” Das letzte Cup-Duell hat der FCZ für sich entschieden – vor drei Jahren beim 2:0 im Final. Ausserdem glaubt Nef: “Es kommt uns entgegen, dass Basel das Spiel machen will. Anders als in der Challenge League, wo unsere Gegner meist destruktiv auftreten.”

Kriens vor Herkules-Aufgabe

Im zweiten Cup-Viertelfinal von heute muss der SC Kriens, der einzige verbliebene Verein aus der Promotion League, ausgerechnet beim Cup-Spezialisten FC Sion antreten – und dies ohne Wettkampfpraxis seit der Winterpause. Das Pensum in der dritthöchsten Spielklasse wird erst am kommenden Wochenende wiederaufgenommen.

Leader Kriens gilt zwar als einer der “Riesentöter” der neueren Cup-Geschichte und hat in den letzten neun Jahren immerhin drei Super-League-Klubs eliminiert. Zuletzt gewann das Team von Coach Marinko Jurendic, der einst für den FC Luzern in der Challenge League stürmte und derzeit im SFV für die Entwicklung der Stürmer in den Nachwuchs-Auswahlen tätig ist, im Herbst gegen den FC Thun (2:1).

Im Wallis aber gibt es für Aussenseiter im K.o.-Wettbewerb im Normalfall kaum etwas zu holen. Der FC Sion ist im Cup im Stade de Tourbillon letztmals vor 42 Jahren an einem Unterklassigen gescheitert. Das war 1975 gegen den NLB-Klub Grenchen.

Die Cup-Viertelfinals vom Donnerstag:

Sion – Kriens. – 19.00 Uhr. – Bisherige Cup-Duelle: 4:0 (2012/13). – Abwesend: Salatic, Zverotic (beide gesperrt), Mveng (verletzt), Lurati (rekonvaleszent); Bajrami, Fischer (beide verletzt).

Basel – FC Zürich. – 20.30 Uhr. – Bisherige Cup-Duelle: 0:2 (2013/14), 4:2 (2009/10), 1:0 (2008/09), 3:4 (2005/06), 4:1 (2001/02), 0:3 (1980/81), 3:1 (1978/79), 3:1 (1977/78), 3:1 (1974/75), 0:2 (1972/73), 0:1 (1971/72), 1:4 (1969/70), 0:1 (1967/68), 3:2 (1966/67), 1:0 (1961/62), 1:4 (1954/55), 2:1 (1947/48). – Abwesend: keiner; Cavusevic, Alesevic (verletzt). – Fraglich: Delgado, Balanta; keiner.

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