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Krawalle nach Tod von Verdächtigem bei Polizeieinsatz in Milwaukee

Ein bei den Krawallen in Milwaukee zerstörtes Polizeiauto. (Bild: Milwaukee Police Departement) KEYSTONE/ sda-ats

(Keystone-SDA) Nach dem Tod eines bewaffneten Mannes bei einem Polizeieinsatz sind in der US-Grossstadt Milwaukee Krawalle ausgebrochen. Etwa 200 wütende Demonstranten versammelten sich in der Nacht zum Sonntag, manche von ihnen bewarfen Polizisten mit Steinen.

Die Lokalzeitung “Sentinel” berichtete, die Randalierer hätten auch Geschäfte, darunter eine Bank, in Brand gesetzt. Die Polizei versuchte, die Menge zu zerstreuen. Dabei wurden auch Schüsse abgegeben, offenbar in die Luft.

Ein Polizist wurde ins Spital gebracht, nachdem er von einem Ziegelstein getroffen worden war. Die Randalierer setzten nach Angaben der Polizei auch eine Tankstelle in Brand.

Die Feuerwehr könne den Brand “nicht löschen, weil Schüsse abgegeben werden”, teilte die Polizei über den Kurznachrichtendienst Twitter mit. Eine Menschenmenge habe ausserdem bei zwei Mannschaftswagen der Polizei die Scheiben zerstört und einen weiteren Polizeiwagen angezündet.

Der Bürgermeister von Milwaukee, Tom Barrett, rief zur Ruhe auf. “Unsere Polizeibeamten tun gerade alles, was sie können, um die Ordnung wiederherzustellen”, sagte er vor Journalisten.

“Langes Vorstrafenregister”

Den Krawallen vorausgegangen war ein Einsatz, bei dem zwei Polizisten einen Wagen mit zwei Verdächtigen gestoppt hatten. Die Verdächtigen seien zu Fuss geflohen, teilte die Polizei mit.

“Bei der Verfolgung zu Fuss hat ein Beamter auf einen mit einer halbautomatischen Handfeuerwaffe bewaffneten Verdächtigen geschossen”, hiess es weiter. Der Mann sei noch vor Ort seinen Verletzungen erlegen.

Bei ihm handelte es sich nach Angaben der Polizei um einen 23-Jährigen mit einem “langen Vorstrafenregister”. Die von ihm genutzte Waffe sei bei einem Einbruch im März zusammen mit rund 500 Schuss Munition gestohlen worden.

In den vergangenen Monaten hatte es in den USA wiederholt Krawalle wegen Polizeigewalt gegen Afroamerikaner gegeben.

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