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Mikaela Shiffrin gewinnt in Squaw Valley, Holdener im Pech

(Keystone-SDA) Die Amerikanerin Mikaela Shiffrin gewinnt den Weltcup-Slalom in Squaw Valley in den USA. Wendy Holdener scheidet auf dem Weg zu einem möglichen Sieg zwei Tore vor Schluss aus.

So gut wie in Squaw Valley war die Ausgangslage für Wendy Holdener noch nie. Erstmals in ihrer Karriere führte die 23-jährige aus Unteriberg nach dem ersten Lauf das Klassement an. Doch es war eben ein sehr geringes Polster, auf welches die Innerschweizerin vertrauen konnte. Nur zwei Hundertstel trennten sie von der Seriensiegerin aus den USA.

Im zweiten Lauf schien die Schwyzerin auf dem Weg zu ihrem ersten Slalom-Sieg. Bei der zweiten Zwischenzeit lag sie noch immer 12 Hundertstel vor Mikaela Shiffrin, die im steilen Gelände und auf einer sehr weichen Unterlage nicht fehlerfrei durchgekommen war. Doch es sollte ein weiteres Mal nicht sein. Zwei Tore vor dem Ziel schied Wendy Holdener durch einen Torfehler aus.

Mikaela Shiffrin doppelte nach ihrem Erfolg im Riesenslalom vom Freitag gleich nach. 31 Weltcupsiege stehen nunmehr auf ihrem Konto, alleine 26 sind es im Slalom. Und das unglaubliche bei all diesen Zahlen: Die in Vail geborene Ausnahme-Athletin wird am Montag erst 22 Jahre alt.

Mikaela Shiffrin hatte ihren ‘ersten’ Sieg bereits zur Halbzeit-Pause errungen, ohne dass sie dazu viel tun musste. Durch den Ausfall von Veronika Velez Zuzulova fiel ihr die kleine Kristallkugel für den Slalom-Weltcup ein viertes Mal in ihrer Karriere zu. Die Slowakin hätte ihr als einzige Gegnerin noch gefährlich werden können und riskierte dementsprechend viel. Bei der Zwischenzeit lag Velez Zuzulova mit gut drei Zehnteln Vorsprung voran, doch dann schied sie aus.

Seit 2013 beherrscht Mikaela Shiffrin den Slalom fast nach Belieben. Dreimal in Serie gewann sie WM-Gold, 2014 in Sotschi wurde sie Olympiasiegerin. Einzig im letzten Winter war die kleine Kristallkugel an die Schwedin Frida Hansdotter gegangen. Shiffrin konnte damals wegen einem Innenbandriss nur fünf von zehn Rennen bestreiten. Da reichten ihre fünf Siege letztlich nicht.

Entschieden scheint auch der Kampf um die grosse Kugel, die erstmals an Mikaela Shiffrin gehen wird. Die Slowenin Ilka Stuhec, die noch als einzige Fahrerin eine zumindest theoretische Chance besitzt, trat in Squaw Valley zum Slalom gar nicht mehr an. Seit dem verletzungsbedingten Out von Vorjahressiegerin Lara Gut war ohnehin mehr oder minder klar, dass in dieser Frage keine Spannung mehr aufkommen wird.

Wie Wendy Holdener konnte auch die erst 18-jährige Mélanie Meillard ihre gute Ausgangslage nicht nutzen. Die Walliserin, die sich im ersten Lauf mit Nummer 23 auf Platz 8 gesetzt hatte, war auch im zweiten Durchgang sehr gut unterwegs, ehe sie durch einen Steher alles verspielte. Am Ende blieb ihr nur Platz 21. Damit rutschte sie noch hinter die Engelbergerin Michelle Gisin, die dank der vielen Ausfälle Elfte wurde, damit aber ihre inzwischen gestiegenen Erwartungen dennoch nicht ganz erfüllen konnte. Denise Feierabend egalisiert als 13. ihr bestes Saison-Ergebnis, womit sie wie ihre drei Teamkolleginnen die Qualifikation für den finalen Slalom von nächster Woche in Aspen sicherstellte.

Squaw Valley (USA). Weltcup-Slalom der Frauen: 1. Mikaela Shiffrin (USA) 1:39,48. 2. Sarka Strachova (CZE) 1,03 zurück. 3. Bernadette Schild (AUT) 1,08. 4. Emelie Wikström (SWE) 2,51. 5. Chiara Costazza (ITA) 2,69. 6. Christina Geiger (GER) 2,93. Ferner: 11. Michelle Gisin (SUI) 3,55. 13. Denise Feierabend (SUI) 4,18. 21. Mélanie Meillard (SUI) 7,39. – 22 der 30 Finalistinnen klassiert. – Ausgeschieden u.a.: Wendy Holdener (SUI).

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