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Millionen Philippiner begleiten Jesus-Statue durch Manila

Der Schwarze Nazarener - so wird die Jesus-Statue genannt - ist kaum zu sehen zwischen den Menschenmassen. KEYSTONE/EPA/ROLEX DELA PENA sda-ats

(Keystone-SDA) Bei einem der weltweit grössten religiösen Feste sind in Manila, der Hauptstadt der Philippinen, am Montag mehr als 2,5 Millionen Christen barfuss durch die Strassen gezogen. Die Gläubigen huldigten einer lebensgrossen Jesus-Statue, die durch die Stadt getragen wurde.

Die jahrhundertealte Jesus-Figur, der sogenannte Schwarze Nazarener, wird immer am 9. Januar durch Manilas Strassen getragen. Viele Menschen versuchen, die Statue zu küssen oder Lappen zu ergattern, die die Statue berührt haben. Sie glauben, dass die Tücher dann magische Kräfte haben und Kranke heilen können.

Die Philippinen sind das einzige Land in Asien, in dem Katholiken in der Mehrheit sind. Mehr als 80 Prozent sind katholischen Glaubens.

Die hölzerne Statue mit dem Kreuz wurde vermutlich schon zu Beginn des 17. Jahrhunderts aus Mexiko auf die Philippinen gebracht. Ihre schwarze Farbe soll sie daher haben, dass bei der Überfahrt an Bord des Schiffes ein Brand ausbrach.

Strenge Sicherheitsvorkehrungen

Aus Sorge vor Anschlägen waren in diesem Jahr mehrere tausend Polizisten und Soldaten im Einsatz. Es gab jedoch keinerlei Komplikationen. Die USA, Grossbritannien und Australien hatten ihre Bürger gemahnt, der Kundgebung sicherheitshalber fernzubleiben.

Die Angst vor islamistischem Terror hielt jedoch nur wenige Philippiner davon ab, bei dem Fest dabei zu sein. Genaue Teilnehmerzahlen gab es zunächst nicht.

Einer der Gläubigen, Eric Salazar, sagte: “Der Schwarze Nazarener wird uns schützen. Er wird es nicht zulassen, dass irgendeinem von uns Gläubigen etwas Böses passiert.”

Wegen der Menschenmassen dauert die Prozession oft mehr als 20 Stunden. Bei sengender Hitze fallen jedes Jahr Hunderte Gläubige in Ohnmacht.

Nach Angaben des Roten Kreuzes mussten mehr als hundert Menschen wegen Gesundheitsproblemen behandelt werden. Im vergangenen Jahr hatte es auch zwei Todesfälle gegeben.

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