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Mindestens neun Tote bei Erdbeben in Japan

(Keystone-SDA) Bei einem starken Erdbeben in Japan sind mindestens neun Menschen getötet worden. Mehr als 1000 Menschen wurden verletzt, mindestens 44 davon schwer.

Dies teilte der Katastrophenschutz der am stärksten betroffenen Präfektur Kumamoto am Donnerstag mit. Das Beben der Stärke 6,4 erschütterte am späten Abend die südwestliche Insel Kyushu. Dadurch stürzten Dutzende Häuser ein, Brände brachen aus.

Rund 40.000 Menschen verliessen aus Angst vor weiteren Beben ihre Häuser und wurden teilweise in Notunterkünften untergebracht. Der Fernsehsender NHK zeigte, wie ein acht Monate altes Baby lebend aus den Trümmern gezogen wurde.

Tausende Helfer im Einsatz

Katastrophenschutzminister Taro Kono sagte, möglicherweise seien noch weitere Menschen verschüttet. Laut NHK wurde ein Krankenhaus evakuiert, das einzustürzen drohte. Die Regierung richtete einen Krisenstab ein.

Nach Angaben des Regierungssprechers wurden umgehend Material und Rettungskräfte in die Region geschickt. Demnach wurden 1600 Soldaten, knapp 2000 Polizisten und mehr als 1300 Feuerwehrleute eingesetzt. Ministerpräsident Shinzo Abe sprach den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.

Das Beben ereignete sich der japanischen Meteorologiebehörde zufolge um 21.26 Uhr Ortszeit (14.26 Uhr MESZ). Es folgte eine Reihe weiterer Beben, das stärkste davon mit 6,4 gegen Mitternacht (Ortszeit). Die US-Erdbebenwarte USGS gab die Stärke des heftigsten Bebens mit 6,2 an. Eine Tsunami-Warnung wurde nicht ausgegeben.

Zwei Atomkraftwerke in der Region

Zwei in der Region gelegene Atomkraftwerke arbeiteten normal, teilte der Betreiber mit. Die beiden Reaktoren in Sendai sind die einzigen, die nach der Katastrophe von Fukushima derzeit in Betrieb sind.

Im März 2011 hatte ein schweres Erdbeben in Japan katastrophale Folgen: Die Erdstösse lösten einen Tsunami aus, mehr als 18.000 Menschen kamen ums Leben. Ausserdem verursachte die Naturkatastrophe die Havarie des Atomkraftwerks Fukushima.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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