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Simon Ammann nicht restlos zufrieden

(Keystone-SDA) Simon Ammann belegt nach zwei von vier Sprüngen an der Skiflug-WM in Oberstdorf den 15. Rang. Der Toggenburger setzt bei 203,5 und – nach Pech mit dem Wind – bei 177 m auf.

Der Toggenburger sprang besser, als dies seine Klassierung vermuten lässt. Der 36-Jährige musste in einer Phase mit Rückenwind und stärkerem Schneefall über den Bakken und wurde von Postion 9 auf Platz 15 durchgereicht.

Den Schweizer erwischte der kurz einsetzende Rückenwind als ersten. Nach seinem Flug wurde der Anlauf um zwei Luken verlängert, aber auch die Slowenen Jernej Damjan und Anze Semenic sowie der Oldie Noriaki Kasai “stürzten” ab. Danach verlängerte die Jury den Anlauf nochmals um zwei Einheiten. Der Österreicher Stefan Kraft, der schon bei wieder leicht besseren Verhältnissen als Ammann über den Bakken ging, schaffte es auf 208,5 m. Der Überflieger des vergangenen Winters nimmt somit Platz 4 ein – als einziger Österreicher unter den Top 15. Michael Hayböck verzichtete nach einem Sturz im 1. Durchgang (28./171,5 m) auf ein weiteres Antreten.

“Mein Sprung war ein bisschen zu aggressiv, aber es waren auch äusserst schwierige Bedingungen”, sagte Ammann. Mit der Ausgangslagen nach dem ersten Tag ist er nicht zufrieden, zumal er am vergangenen Wochenende beim Skifliegen am Kulm noch auf dem Podest stand. “Ganz vorne kann ich nun nicht mehr mitreden. Gleichwohl will ich die Sprünge vom Samstag aber optimal nutzen, um einen weiteren Schritt nach vorne zu machen”, fügte er an.

Trio setzt sich ab

An der Spitze ist, was die Vergabe der Medaillen betrifft, eine Vorentscheidung gefallen. Daniel-André Tande, der in der Qualifikation den Schanzenrekord auf 238,5 m gesteigert hatte, führt nach Flügen auf 212 und 227 m. Der Norweger liegt 10,9 Punkte vor Richard Freitag und deren 17,8 vor Kamil Stoch, der zuletzt an der Vierschanzentournee für Furore gesorgt hatte. Der Rückstand des Deutschen und des Polen beträgt für die Umgänge 3 und 4 vom Samstag umgerechnet 9 beziehungsweise 15 m. Auch ein Simon Ammann in Bestform hätte kaum Chancen gehabt, die Phalanx der drei Top-Springer zu durchbrechen.

Für Stoch geht es nicht nur um die Medaillen, sondern auch um einen Eintrag ins Skisprung-Geschichtsbuch. Der Olympia-Sieg, der Weltmeister-Titel, das Gold als Skiflug-Weltmeister (alle drei im Einzel), der Gewinn des Gesamtweltcups und der Triumph an der Vierschanzentournee bilden die fünf Monumente im Skispringen. Einzig der Finne Matti Nykänen gewann alles. Stoch hat nach seinem Doppel-Olympiasieg 2014 in Sotschi, dem WM-Titel 2013 im Val di Fiemme (auf der Grossschanze), dem goldenen Adler an den Vierschanzentourneen in diesem und im vergangenen Winter sowie mit seinem Gesamtweltcupsieg 2013/14 vier dieser Auszeichnungen erreicht – wie Simon Ammann, dem der Gewinn der Vierschanzentournee im Palmarès fehlt, und Gregor Schlierenzauer, der noch nie Einzel-Olympiasieger geworden ist. Andere mögliche Kandidaten auf ein fünftes Highlight sind bereits zurückgetreten.

Gregor Deschwanden (150,5 m) und Andreas Schuler (141,5 m) verpassten nach Umgang eins die Top 30. Sie werden somit erst am Sonntag im Teamspringen wieder antreten. Killian Peier war bereits in der Qualifikation gescheitert.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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