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Vaduz trifft viermal in Bern – und verliert

(Keystone-SDA) 2:0, 2:2, 5:2, 5:4. Für die Fans war YB – Vaduz sehr unterhaltsam. Die Trainer Adi Hütter und Giorgio Contini wird der Torsegen nicht freuen. Beide Teams zeigen lange Phasen von Nachlässigkeiten.

Fast scheint es, als hätten sich die beiden Abstiegskandidaten Lugano und Vaduz im Torekassieren den Stab übergeben. Während die Tessiner – nach den letzten drei Niederlage mit dem Gesamtskore von 1:17 – in der Partie gegen Thun nur ein Tor zuliessen, musste sich der Vaduzer Goalie Peter Jehle in Bern fünfmal geschlagen geben. Weitere fünf Tore der Berner wären ohne weiteres möglich gewesen.

Dennoch versuchen die Vaduzer, Positives aus dem Stade de Suisse mitzunehmen. Sie haben vier Tore erzielt, darunter die letzten zwei des Spiels. Und sie können für sich in Anspruch nehmen, dass sie nach dem 0:2 und besonders nach dem 2:5-Rückstand beim heimstarken YB nicht aufgaben. “Wir haben Moral gezeigt, wir haben eine gute Moral in der Mannschaft” – das waren die ersten, nach solchen und ähnlichen Spielverläufen häufig gehörten Reaktionen der Spieler .

Fast eine halbe Stunde vermochten die Vaduzer das 0:0 zu halten, ohne in grosse Bedrängnis zu kommen. Ein Lattenschuss von YBs Innenverteidiger Steve von Bergen resultierte aus einem Abpraller nach einem missglückten Befreiungsschlag eines Vaduzers. Innerhalb einer Minute fielen dann gleichwohl zwei Berner Tore. Der Vaduzer Captain Simone Grippo hatte an der Strafraumgrenze ein ungeschicktes Hands begangen. Guillaume Hoarau nutzte den Penalty für sein elftes Saisontor, dem er in der zweiten Halbzeit noch zwei weitere Treffer folgen liess. Im nächsten Angriff bewies der Franzose, wie wertvoll er für die Mannschaft ist. Nach einem weiten Freistoss legte er den Ball mit dem Kopf zentimetergenau für Yoric Ravet auf und ermöglichte diesem ein schönes Tor per Direktabnahme.

Die Viertelstunde vor der Pause wurde zu einem seltsamen Intermezzo, das den Gästen den zwischenzeitlichen Ausgleich bescherte. Das 1:2 war eine Berner Eigenproduktion, abgeschlossen von Jan Lecjaks mit einem Eigentor. Der einzige sehr gute Angriff der Gäste vor der Pause führte zum Ausgleich durch Armando Sadiku.

Im ersten Teil der zweiten Halbzeit war auszumachen, wie einfach ein Gegner gegen die Liechtensteiner zu Chancen und Toren kommen kann. Trainer Contini wird dies registriert haben. Vom 2:2 zum 5:2 benötigten die Berner in der zweiten Halbzeit nur eine knappe Viertelstunde. Nebst Hoarau trug sich auch der nach 20 Minuten für den verletzt ausgeschiedenen Alain Rochat gekommene Milan Vilotic in die Skorerliste ein.

Danach begann die Zeit, in der die Berner nachlässig wurden und die sie sich von Trainer Hütter wohl werden vorhalten müssen. Durch einen Doppelschlag von Florian Stahel und Simone Grippo kurz vor Schluss kam noch einmal Spannung auf. Vaduz war in zwei Szenen sogar noch nahe am 5:5.

Young Boys – Vaduz 5:4 (2:2)

13’779 Zuschauer. – SR Bieri. – Tore: 29. Hoarau (Handspenalty) 1:0. 30. Ravet (Hoarau) 2:0. 34. Lecjaks (Eigentor/Vorbereitung Untersee) 2:1. 42. Sadiku (Untersee) 2:2. 49. Vilotic (Corner Gajic) 3:2. 54. Hoarau (Ravet) 4:2. 61. Hoarau (Sulejmani) 5:2. 76. Stahel (Avdijaj) 5:3. 78. Grippo (Muntwiler) 5:4.

Young Boys: Mvogo; Hadergjonaj (74. Scott Sutter), Von Bergen, Rochat (20. Vilotic), Lecjaks; Ravet, Gajic, Bertone, Sulejmani (80. Gerndt); Kubo; Hoarau.

Vaduz: Jehle; Untersee, Grippo, Stahel, Gülen (72. Avdijaj); Muntwiler; Kukuruzovic, Janjatovic (72. Messaoud), Kaufmann (46. Von Niederhäusern); Sadiku, Costanzo.

Bemerkungen: Young Boys ohne Benito, Wüthrich, Seferi (alle verletzt) und Zakaria (krank). Vaduz ohne Ciccone (gesperrt), Fekete, Kamber, Schürpf, Hasler (alle verletzt) und Manuel Sutter (nicht im Aufgebot). 17. Rochat verletzt ausgeschieden. 22. Lattenschuss (Abpraller) von Von Bergen. Verwarnungen: 45. Hadergjonaj (Reklamieren)., 51. Bertone (Foul), 88. Stahel (Foul), 92. Grippo (Foul).

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