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Greenpeace-Aktion in Davos weist auf Missstände von Unternehmen hin

Greenpeace-Aktivisten haben eine sechs Meter hohe Justitia-Statue vor das Davoser Kongresszentrum gestellt, um die Konzerne des WEF an ihre Verantwortung zu erinnern. (im Bild Statue noch ausserhalb von Davos) Keystone/Greenpeace Switzerland/Flurin Bertschinger sda-ats

(Keystone-SDA) Greenpeace-Aktivisten haben am Donnerstag in Davos mit einer Aktion mehr Gerechtigkeit und Verantwortung von Unternehmen am Word Economic Forum (WEF) gefordert. Gleichzeitig wurde eine Studie über Vergehen von Unternehmen publiziert.

Wenige Tage vor dem Start des WEF errichteten Greenpeace-Aktivisten in Davos eine sechs Meter hohe Justitia-Statue und forderten Umweltverbrechen und Menschenrechtsverletzungen von Konzernen zu stoppen.

Laut Greenpeace zeigt die parallel veröffentlichte Studie auf, wie Konzerne die Unternehmens-Gesetzgebung, Steuer- und Investitionsabkommen, ihre Lobbymacht und Schlupflöcher in der internationalen Gesetzgebung missbraucht haben. Dies um auf Kosten von Menschenrechten und der Umwelt Profit zu machen.

Kritik an Glencore, Nestlé, Holcim und Novartis

Dabei seien 20 der in der Studie insgesamt erwähnten Konzerne offizielle Sponsoring-Partner oder Teilnehmer des WEF. Regierungen würden transnationalen Konzernen allzu oft, ob willentlich oder unwillentlich, Straffreiheit gewähren, so Greenpeace.

In der Studie würde unter anderem aufgezeigt, wie der Schweizer Rohstoff-Riese Glencore Umwelt und Klima schädige und private Schiedsgerichte benutze, um Regierungen unter Druck zu setzen, heisst es weiter. Neben Glencore sind auch Nestlé, Holcim und Novartis aufgeführt.

Greenpeace fordert internationale Haftbarkeit

Greenpeace International stellte zehn Konzernverantwortungs-Prinzipien auf. Dazu zählt die Forderung, Konzerne und deren Führungskräfte haftbar zu machen für Umweltschäden oder Menschenrechtsverletzungen im In- und Ausland.

Ähnlich wie die Schweizer Konzernverantwortungs-Initiative verlangt Greenpeace, dass betroffene Menschen auch in Firmen-Herkunftsländern Zugang zu Wiedergutmachung und Gerichtsbarkeit erhalten.

Konzerne und die am WEF versammelte globale Führungsriege sollen nicht nur schöne Worte über wirtschaftliche Globalisierung verlieren, sondern entsprechend handeln – damit die Welt nicht noch mehr zersplittere, sagt Matthias Wüthrich von Greenpeace.

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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