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Klage kolumbianischer Bürgerkriegsopfer gegen Chiquita abgelehnt

(Keystone-SDA) Ein US-Gericht hat die Sammelklage Tausender kolumbianischer Bürgerkriegsopfer gegen den Bananenproduzenten Chiquita abgelehnt. Die Kläger warfen dem Konzern vor, die rechtsgerichteten Paramilitärs in dem südamerikanischen Land finanziert zu haben.

Das Gericht im Bundesstaat Florida erklärte am Donnerstag, der Fall unterliege nicht der US-Rechtsprechung. Die Kläger können nun vor den Obersten Gerichtshof ziehen.

Der Dachverband der Paramilitärs, die Autodefensas Unidas de Colombia (AUC), war bis Mitte der 2000er Jahre für zahlreiche Morde und Vertreibungen in Kolumbien verantwortlich. Die Ex-Paramilitärs haben die Tötung von etwa 50’000 Menschen während des jahrzehntelangen Bürgerkriegs eingeräumt.

Die inzwischen aufgelösten Vereinten Selbstverteidigungsgruppen Kolumbiens kämpften im Auftrag von Grossgrundbesitzern – und häufig zusammen mit Soldaten der kolumbianischen Armee – gegen die linksgerichtete Guerilla im Land. Die Gruppe löste sich zwischen 2003 und 2006 auf, nachdem ihren Mitgliedern ein teilweiser Straferlass gewährt worden war.

Das im US-Bundesstaat North Carolina ansässige Unternehmen Chiquita hatte eingeräumt, die AUC finanziell unterstützt zu haben. Allerdings sei die Firma erpresst worden. 2007 hatte Chiquita eine Strafe von 25 Millionen Dollar an das US-Justizministerium gezahlt.

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