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PRESSE/ZKB verliert 2009 mit Krediten in Island mindestens 80 Mio CHF

Zürich (awp) – Die Zürcher Kantonalbank (ZKB) hat offenbar in Island mit Kreditgeschäften mindestens 80 Mio CHF verloren. Die Bank habe dafür im Jahr 2009 die Rückstellungen stark erhöhen müssen, schreibt der “Tagesanzeiger” (TA; Ausgabe vom 08.10.). Derzeit seien Umschuldungsverhandlungen im Gange und die ZKB hoffe dadurch wenigstens einen Teil der Kredite zurückzuerhalten.
In der Zeitspanne von 2005 bis 2008 habe sich die ZKB an mehreren Konsortialkrediten zugunsten isländischer Banken beteiligt. Im Zuge der Finanzkrise seien diese in Schwierigkeiten geraten und bis heute nicht in der Lage, die Kredite zurückzubezahlen.
Im ersten Halbjahr 2009 habe die ZKB die Rückstellungen hauptsächlich wegen den isländischen Krediten auf 133 Mio CHF nach 62 Mio in der Vorjahresperiode erhöht. Bis Ende Jahr seien die Rückstellungen um weitere 48 Mio auf 181 Mio CHF angehoben worden. In ihren Ausführungen habe die ZKB im Zusammenhang mit dem hohen Rückstellungsbedarf die Island-Kredite nie erwähnt.
Im Bericht des “Tagesanzeigers” bestätigt die ZKB den Sachverhalt, will aber die Höhe des Kreditausfalls weder nennen noch bestätigen. Die Sache sei zwar unschön, aber fast vernachlässigbar, wird ZKB-Sprecher Urs Ackermann im Artikel zitiert. Dennoch räumt Ackermann ein, dass die ZKB in Island einen “Blechschaden” erlitten habe.
Ackermann wollte aber nicht von Verlusten reden, sondern von Rückstellungen. Im Umschuldungsverfahren hofft die ZKB dem Bericht zufolge darauf, dass 30 bis 40% der Kredite zurückbezahlt werden.
mk/cc

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