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ABB übernimmt australische Mincom – Jahresumsatz von 200 Mio USD (AF)

(Ergänzt um Analystenkommentare und Aktienkurs)
Zürich (awp) – ABB will das Geschäft mit Unternehmenssoftware ausbauen. Dazu übernimmt der Konzern das im australischen Brisbane beheimatete Unternehmen Mincom von der Private-Equity-Gesellschaft Francisco Partners. Der Transaktionswert wird nicht kommuniziert. Die Übernahme unterliegt noch den gesetzlichen Genehmigungsverfahren, wie der Schweizer Technologie-Konzern am Montag mitteilte.
“Die Übernahme von Mincom ist Teil unserer Strategie, kontinuierlich den Ausbau unseres Software-Angebots voranzutreiben”, wird ABB-CEO Joe Hogan in der Mitteilung zitiert.
Mincom verfügt den Angaben zufolge über Expertise in zahlreichen Industriezweigen und bietet umfassende Lösungen für verschiedene Anwendungsbereiche wie z.B. Enterprise Asset Management, Minenbetrieb und mobile Einsatzplanung (Mobile Workforce Management). Mincom beschäftigt nahezu 1’000 Mitarbeiter und erwirtschaftet einen Jahresumsatz von etwa 200 Mio USD.
Mit einem 19 Länder umfassenden Vertriebsnetz sei das Unternehmen ein führender Softwareanbieter im Asien-Pazifik-Raum und in Lateinamerika. Zu seinen Kunden gehörten 17 der 20 weltweit führenden Bergbaukonzerne sowie Unternehmen im Energie- und Verteidigungssektor und in anderen anlageintensiven Branchen, heisst es.
ABB will am Führungsteam von Mincom festhalten und dessen Geschäftsbereiche in Ventyx, das eigene Softwareunternehmen, integrieren.
An der Börse drehten ABB nach einem schwachen Start in die Gewinnzone und notieren um 09.45 Uhr 0,7% höher bei 23,25 CHF. Die Bank Vontobel bezeichnet die Transaktion als “strategisch ausgezeichnet”, was allerdings derzeit zu keiner neuen Einschätzung des Unternehmens führe. Der höhere Anteil an Softwareumsätzen berge aber mittelfristig Aufwärtspotential für die Prognosen. Das Institut schätzt den Kaufpreis auf 0,8 bis 1 Mrd USD. Der Zukauf scheint auf den ersten Blick sinnvoll und dürfte vom Markt begrüsst werden, heisst es auch bei Wegelin. Die Spezialisten der St. Galler Privatbank schätzen den Kaufpreis auf einen hohen dreistelligen Millionenbetrag. Weniger euphorisch zeigt sich die ZKB, welche die Übernahme als für den Aktienkurs neutral einschätzt.
cf/uh

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

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