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AKTIEN EUROPA/Gewinne – Banken- und Minenwerte stützen

PARIS/LONDON (awp international) ? Kursgewinne bei Banken- und Minenwerten haben den wichtigsten europäischen Aktienindizes am Montag Auftrieb gegeben. Während die Bankaktien mit deutlichen Kursgewinnen auf die “Basel III”-Regeln reagierten, zogen Rohstoffwerte nach den jüngsten Daten zur Industrieproduktion in China an. Der europäische Leitindex EuroStoxx 50 notierte am Mittag bei 2.817,24 Punkten um 1,32 Prozent fester. In Paris zog der CAC-40-Index um 1,35 Prozent auf 3.775,97 Punkte an und in London arbeitete sich der FTSE 100 um 1,18 Prozent auf 5.566,48 Punkte vor.
“Die Märkte werden heute von zwei Dingen getrieben: Da sind die Banken, die nach dem “Basel III”-Treffen steigen und da sind die Rohstoffwerte, die von den Daten aus China angetrieben werden”, sagte ein Händler. Wie die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) am Sonntag mitgeteilt hatte, sollen Banken nun weltweit schärfer an die Kandare genommen werden und künftig wesentlich mehr Eigenkapital vorhalten. Von 2013 an soll die Kernkapitalquote (Tier 1) stufenweise von derzeit vier auf sechs Prozent steigen. Im EuroStoxx 50 führten Bankaktien wie die Credit Agricole , die Societe Generale und die Unicredit die Gewinnerliste mit Kursaufschlägen zwischen mehr als drei bis mehr als sechs Prozent an.
Im Stoxx 50 standen zudem Minenwerte wie die Titel von Anglo American und Rio Tinto mit Kursgewinnen von mehr als zwei Prozent ebenfalls hoch in der Gunst der Marktteilnehmer. Chinas Wirtschaft wächst weiter kräftig. Wie die Regierung bereits am Samstag mitteilte, kletterte die Industrieproduktion im August um 13,9 Prozent im Jahresvergleich. Das Wachstum war damit stärker als von Experten mit 13,0 Prozent erwartet.
Der europäische Bausektor stand ebenfalls im Blick. So erhält der Schweizer Baustoffhersteller Holcim von Venezuela für die Verstaatlichung seiner Unternehmens-Tochter vor zwei Jahren eine Entschädigungszahlung. Holcim und das südamerikanische Land hätten sich auf eine Zahlung in Höhe von insgesamt 650 Millionen US-Dollar (508 Mio Euro) geeinigt, teilte der HeidelbergCement-Konkurrent mit. Von der Verstaatlichung von Zementwerken in Venezuela waren neben Holcim auch die mexikanische Cemex und Lafarge aus Frankreich betroffen. Lafarge habe zudem seine Prognosen für den französischen Zementmarkt angehoben und halte entgegen der ursprünglichen Erwartung gar ein leichtes Wachstum für möglich, hiess es. Eine aktuelle Studie der Credit Suisse gab für Aktien der Branche unterschiedliche Impulse: Lafarge hoben sie auf “Overweight”, senkten allerdings CRH und Holcim, was auch die unterschiedlichen Kursentwicklungen erklären dürfte: Holcim fielen um 0,08 Prozent auf 64,950 Franken zurück, während CRH und Lafarge jeweils mehr als zwei Prozent hinzugewannen./rum/tih

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