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AKTIEN FRANKFURT: Dax dank Zahlen und Ifo auf höchstem Stand seit Mai 2008

FRANKFURT (awp international) – Positive deutsche Unternehmenszahlen und positive Aussagen des Ifo-Instituts haben den Dax am Donnerstag auf den höchsten Stand seit Mai 2008 klettern lassen. Zuletzt gewann der deutsche Leitindex 0,41 Prozent auf 7.156,39 Punkte, nachdem er die neue Messlatte auf 7.175,40 Zähler gehoben hatte. Damit trotzte der Dax der am Morgen gemeldeten Abstufung der Kreditwürdigkeit Japans durch die Ratingagentur Standard & Poor’s sowie den negativ aufgenommenen Zahlen von Nokia . Für den MDax mittelgrosser Werte ging es um 0,90 Prozent auf 10.305,93 Punkte nach oben, der TecDax legte 0,81 Prozent auf 880,95 Punkte zu.
Marktanalyst Frank Geilfuss vom Bankhaus Löbbecke sagte: “Die Märkte schauen sehr stark auf die Quartalszahlen.” Software AG habe beispielsweise ein starkes Ergebnis vorgelegt. Zudem wirke die Aussage des Ifo Instituts positiv, dass deutsche Unternehmen wieder besser an Bankkredite kommen. “Das alles ist eine Verstärkung der makroökonomischen Lage”, sagte Geilfuss. Der gesamte Datenkranz sehe zurzeit sehr gut aus. Etwas auf die Stimmung drückte aber im Tagesverlauf der überraschend deutliche Anstieg der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den USA.
AUTOWERTE IM PLUS ? DEUTSCHE BÖRSE NACH STUDIE HINTEN
An der Spitze des Dax zeigten sich Allianz-Aktien mit plus 3,48 Prozent auf 100,55 Euro. Die Titel markierten bei 101,60 Euro zwischenzeitlich gar den höchsten Stand seit Oktober 2008. Sie profitierten Marktteilnehmern zufolge von positiven Studien der HSBC und von Cheuvreux.
Ebenfalls deutlich im Plus lagen einige Autowerte, die an ihre Erholung vom Vortag anknüpften. MAN-Papiere verteuerten sich um 0,99 Prozent auf 88,76 Euro und die Vorzüge von Volkswagen (VW) stiegen um 0,89 Prozent auf 119,15 Euro. Daimler-Titel drehten dagegen im Tagesverlauf ins Minus und verloren zuletzt 0,27 Prozent auf 56,120 Euro. Dabei gab es Händlern zufolge Spekulationen um eine Prognoseanhebung des Konzerns.
RWE NACH BERICHT ZUR TOCHTER ESSENT IM MINUS
Schwach zeigten sich Titel von Deutsche Börse mit minus 1,05 Prozent auf 56,55 Euro. Die japanische Nomura hatte die Papiere von “Neutral” auf “Reduce” abgestuft. RWE-Aktien gaben nach einem Zeitungsbericht zur Tochter Essent 0,43 Prozent auf 52,78 Euro ab. Zwei Jahre nach dem milliardenschweren Kauf des niederländischen Stromversorgers erweise sich der Markt in den Niederlanden als unerwartet schwierig, schreibt die “Financial Times Deutschland”.
Im MDax rutschten Deutsche Wohnen um 2,57 Prozent auf 10,055 Euro ab. Börsianer begründeten das mit der Platzierung des Anteils von Oaktree Capital von gut 9,2 Millionen Papieren. Die Aktien seien zu einem Fixpreis von 9,25 Prozent platziert worden, sagte ein Händler. Mit plus 2,50 Prozent auf 36,335 entwickelten sich indes Kabel Deutschland sehr fest. Ein Börsianer machte dafür vor allem den Optimismus für den TV- und Medienbereich verantwortlich. “Im internationalen Vergleich sind die deutschen Kabelanbieter noch sehr moderat bewertet”, sagte er.
SOFTWARE NACH ENDGÜLTIGEN ZAHLEN IM TECDAX VORN
Stärkster Wert im TecDax waren die Anteile der Software AG nach endgültigen Zahlen zum Gesamtjahr 2010. Sie kletterten um 6,31 Prozent auf 110,40 Euro. Der Softwarehersteller hatte einen Umsatz- und Gewinnsprung verbuchen können und damit die Erwartungen übertroffen. Aixtron konnten nach einem positiven Analystenkommentar der UBS 1,74 Prozent auf 31,610 Euro gutmachen. Derweil ging es für Wirecard nach vorläufigen Zahlen gegen den Markttrend um 2,93 Prozent auf 11,765 Euro nach unten. Steubing-Analystin Alla Gorelova nannte die Zahlen “einen Tick unter den Erwartungen”./chs/fat

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