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AKTIEN FRANKFURT: Dax etwas schwächer – gebannter Blick auf US-Daten

FRANKFURT (awp international) – Vor wichtigen anstehenden US-Konjunkturdaten hat der Dax am Freitag an seine Vortagsverluste angeknüpft. Gegen Mittag sank der Leitindex um 0,65 Prozent auf 6.094,52 Punkte. Der MDax verlor 0,57 Prozent auf 8.357,70 Punkte und der TecDax fiel um 0,77 Prozent auf 765,70 Punkte. Gebannt warten Anleger auf die am Nachmittag anstehenden US-Konjunkturdaten, hiess es. Auf der Agenda stehen das Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Chicago Einkaufsmanager-Index und das Konsumklima der Uni Michigan.
Ein Marktstratege der Helaba sagte: “Die Umsätze sind dünn und Investoren halten sich vor BIP-Zahlen aus den USA erstmal zurück. Es wird befürchtet, dass die US-Wirtschaft schwächer wachsen wird als zuletzt – mit entsprechenden Auswirkungen auf die Weltwirtschaft. Trotz guter Unternehmenszahlen tendieren Investoren daher eher zum Verkauf von Aktien.”
Nachdem am Donnerstag eine Flut an Unternehmenszahlen den Markt überschwemmt hatte, berichtete an diesem Morgen als einziger Dax-Konzern lediglich HeidelbergCement über das abgelaufene Quartal. Im MDax stehen EADS, ElringKlinger, die Gea Group und Wacker Chemie mit Zahlen im Blick.
HEIDELCEMENT MIT GEMISCHTEN ZAHLEN
Die Aktie des Baustoffe-Herstellers HeidelbergCement war mit minus 4,97 Prozent auf 38,01 Euro schwächster Dax-Wert. Die Zahlen zum zweiten Quartal wurden von Händlern als “gemischt” bewertet. “Umsatz und operatives Ergebnis überzeugten, doch das Ergebnis vor Zinsen und Steuern und das Nachsteuerergebnis enttäuschten”, urteilte einer von ihnen. WestLB-Analyst Ralf Dörper schrieb in einer Studie, dass nach den Ergebnissen der Konkurrenten Cemex und Cementir die Zahlen keine Überraschung mehr gewesen seien.
An der MDax-Spitze sprangen dagegen die Aktien des Flugzeug- und Rüstungskonzerns EADS um 2,96 Prozent auf 18,065 Euro hoch. Das Unternehmen bekräftigte nach einem Auftragsboom im ersten Halbjahr seine Gewinnerwartungen für das Gesamtjahr. Die Prognosen für Aufträge, Umsatz, Rentabilität und freien Cash Flow seien zudem angehoben worden, betonte ein Händler.
GEA ENTTÄUSCHT BEIM ERGEBNIS
Beim Maschinenbau-Konzern Gea verwiesen Börsianer für die Aktienverluste von 2,79 Prozent vor allem auf Enttäuschungen auf der Ergebnisseite im zweiten Quartal. Gea profitierte zwar besonders von der wachsenden Nachfrage in Asien und legte bei Auftragseingang und Umsatz etwas stärker als erwartet zu, der operative Gewinn und der Überschuss blieben allerdings darunter. Der Ausblick wurde bestätigt.
Trotz positiver Kommentare von Händlern auf die Quartalszahlen des Halbleiter-Zulieferers und Chemiekonzerns Wacker Chemie gaben dessen Aktien um 3,84 Prozent auf 125,65 Euro nach. Das Unternehmen hatte nach einem Umsatz- und Gewinnschub im abgelaufenen Jahresviertel seine Prognosen für das Gesamtjahr hochgeschraubt. Kaum besser erging es den Anteilsscheinen von ElringKlinger , die um etwas mehr als ein Prozent nachgaben. Der Autozulieferer hatte nach einem starken zweiten Quartal ebenfalls seine Jahresprognosen angehoben. Am Markt wurde von Gewinnmitnahmen gesprochen./ajx/ck

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