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AKTIEN FRANKFURT: Dax moderat im Plus – Daimler-Zahlen bremsen

FRANKFURT (awp international) – Trotz negativ aufgenommener Zahlen von Daimler hat sich der Dax am Mittwoch ein moderates Plus erarbeitet. Der deutsche Leitindex stieg um 0,19 Prozent auf 7.413,88 Punkte, nachdem er in Folge der Zahlen des Stuttgarter Autobauers zwischenzeitlich den Grossteil seiner Gewinne abgegeben hatte. Zuvor war er noch auf ein neues Dreijahreshoch bei 7.437,65 Punkten geklettert. Der MDax sank um 0,29 Prozent auf 10.557,92 Punkte, der TecDax stieg um 0,25 Prozent auf 910,85 Punkte.
Nach Meinung von Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank ist die Stimmung am Markt ungeachtet der Daimler-Zahlen nach wie vor gut. “Das fundamentale Umfeld stimmt”, sagte er. Zudem mangele es auch weiter nicht an Liquidität angesichts der niedrigen Zinsen. Beruhigend dürfte auch gewirkt haben, dass in den USA die Erzeugerpreise im Januar nur im Rahmen der Erwartungen gestiegen waren.
DAIMLER STÜRZT NACH ZAHLEN AB
An das Ende des Dax rutschten die Aktien von Daimler nach der Bilanzvorlage des Autobauers. Sie verloren 2,93 Prozent auf 54,340 Euro. Händler nannten die Resultate “etwas schwächer als erwartet”. Daimler habe im vierten Quartal etwa die durchschnittlichen Gewinnerwartungen nicht ganz erfüllt. Die geplante Dividende von 1,85 Euro je Aktie liege im Rahmen der Schätzungen, biete damit aber auch keinen positiven Impuls. Daimler hatte 2010 einen Milliardengewinn erzielt. Der Umsatz war von 78,9 Milliarden Euro im Vorjahr auf 97,8 Milliarden Euro geklettert. Das Plus von 24 Prozent war etwas besser als vom Markt erwartet.
Im Sog dessen ging es zunächst auch für die Aktien der Branchenkollegen BMW und Volkswagen nach unten. Beide erholten sich anschliessend allerdings wieder. Zuletzt lagen BMW-Titel mit 0,21 Prozent im Plus bei 62,110 Euro, die Vorzüge von VW stiegen um 0,45 Prozent auf 122,80 Euro.
VERSORGERWERTE SCHWACH – GERÜCHTE UM EON-AUSBLICK
Schwach entwickelten sich auch die Versorgerwerte. Spekulationen um einen wenig inspirierenden Ausblick drückten Eon-Titel mit 1,54 Prozent auf 24,360 Euro ins Minus. Vor allem das Gasgeschäft könnte für Probleme sorgen, hiess es am Markt. Das sollte aber eigentlich nicht überraschen. Auch die Anteilsscheine des Konkurrenten RWE gaben nach, um 1,38 Prozent auf 52,13 Euro.
Zu den Verlierern im Dax zählten auch K+S , die sich um 1,67 Prozent auf 57,620 Euro verbilligten. Börsianer führten das auf Berichte zu den Kalipreisen in Indien zurück. Demnach dürften die Preise für Kali in Indien von April an bei 390 US-Dollar je Tonne liegen. Das liegt Händlern zufolge 10 Dollar unter dem vor einigen Wochen in China vereinbarten Preis.
DEUTSCHE BÖRSE SCHWACH – FUSION BLEIBT IM FOKUS
Die Aktien der Deutschen Börse verloren 1,09 Prozent auf 59,20 Euro, nachdem die Kontrollgremien des Börsenbetreibers sowie des Fusionspartners NYSE Euronext am Vortag der Schaffung der weltgrössten Börse zugestimmt hatten. Zudem hatte die Deutsche Börse am Dienstag Zahlen vorgelegt. Der Konzern hatte im vierten Quartal unter hohen Abschreibungen im Zusammenhang mit der 2007 übernommenen US-Optionsbörse ISE gelitten.
BANKENTITELN KOMMEN SOCGEN-ZAHLEN ZUGUTE
Derweil profitierten Bankaktien von guten Zahlen der französischen Societe Generale . Die französische Bank hatte im vierten Quartal 2010 einen Gewinnsprung verbucht. Der Gewinn war in den letzten drei Monaten auf 874 Millionen Euro gestiegen und hatte sich damit im Vergleich zum Vorjahresquartal fast vervierfacht. Die Titel der Deutschen Bank kletterten an der Dax-Spitze um 2,35 Prozent auf 48,005 Euro. Commerzbank-Papiere gewannen 1,22 Prozent auf 5,814 Euro.
Im MDax lagen Praktiker ganz vorne mit plus 1,80 Prozent auf 8,067 Euro. Das Unternehmen hatte bekanntgegeben, bis 2013 das operative Ergebnis um 100 Millionen Euro verbessern zu wollen. Im TecDax richteten sich die Blicke auf die Titel von Pfeiffer Vacuum nach Zahlen. Sie lagen mit 0,94 Prozent bei 94,65 Euro im Plus. Commerzbank-Analyst Norbert Kretlow sprach von einem “guten vierten Quartal”. Dass es nicht weiter nach oben ging, begründete ein Händler damit, dass die Titel schon am Montag deutlich gestiegen seien./chs/zb
— Von Christian Schultz, dpa-AFX —

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