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AKTIEN FRANKFURT: Dax tritt auf der Stelle – Starke Impulse fehlen

FRANKFURT (awp international) – Der Dax ist am Donnerstag die meiste Zeit orientierungslos auf der Stelle getreten. Marktstratege Heino Ruland von Ruland Research sprach von einem Mangel an deutlichen Impulsen und dass der Markt nach den jüngsten Kursgewinnen einen Gang runter schalte. Der Dax gab zuletzt etwas deutlichere 0,21 Prozent auf 7.398,40 Punkte nach. Der MDax der mittelgrossen Werte fiel um 0,60 Prozent auf 10.521,77 Punkte. Einzig für den TecDax ging es mit einem Plus von 0,47 Prozent auf 916,33 Punkte nach oben.
Dass erneut die Autowerte zu den grössten Verlierern gehörten, während die Schlusslichter des vergangenen Jahres, die Bankenwerte, einmal mehr zum Teil kräftig zulegten, begründete Ruland mit der noch anhaltenden Sektorrotation. Nachdem am Vortag Daimler im Zuge der Zahlen bereits deutlich nachgegeben hatten, sackten sie auch an diesem Donnerstag wieder ab. Europaweit zählte der Automobilsektor ebenfalls zu den grössten Verlierern: Der Stoxx Europe 600 Automobiles & Parts gab 1,22 Prozent ab. Daimler-Aktien fielen im Dax um 1,38 Prozent auf 52,800 Euro, BMW-Titel gaben um 1,25 Prozent auf 60,890 Euro nach. Die Vorzugsaktien von VW sackten um 2,28 Prozent auf 120,20 Euro ab. Ein Händler machte dafür vor allem Gewinnmitnahmen verantwortlich. Bäume wüchsen nicht in den Himmel, kommentierte er.
DEUTSCHE BÖRSE SCHWACH
Den Papieren der Deutschen Börse setzte ein Bericht der “Financial Times Deutschland” zu Xetra zu. Demnach könnte das Handelssystem ein Opfer der Fusion mit der NYSE Euronext werden. “Das ist keine neue Geschichte”, sagte ein Händler. Dennoch fielen die Aktien als einer der schwächsten Dax-Werte um 1,21 Prozent auf 58,13 Euro.
Die Berichtssaison in Europa gewinnt deutlich an Fahrt und rückt damit auch Werte deutscher Konkurrenten in den Blick. Händler bewerteten beispielsweise die Zahlen des Schweizer Energie- und Automationstechnikkonzern ABB positiv, was sich auch auf Siemens auswirkte. Die Titel gewannen 0,66 Prozent auf 97,54 Euro. Zahlen der Swiss Re und von Axa erfüllten die Markterwartungen nicht ganz. Titel der Munich Re und der Allianz koppelten sich davon los und legten zu. Die BASF-Papiere gewannen 1,01 Prozent auf 60,910 Euro. Händler hatten die Zahlen des niederländischen Konkurrenten Akzo Nobel positiv bewertet.
BRENNTAG LEGEN NACH ZAHLEN UND AUSBLICK ZU
Hierzulande legten mit Brenntag , Takkt und der Comdirect vor allem Werte aus der zweiten und dritten Reihe Zahlen vor. Der Chemikalienhändler Brenntag schnitt 2010 besser als erwartet ab und zeigte sich auch für 2011 zuversichtlich. Händler werteten die Zahlen zwar als besser als erwartet, “ein Knaller” seien sie aber nicht. Die Aktien gewannen 3,69 Prozent auf 75,38 Euro. Die Aktien des Onlinebrokers Comdirect legten auch zu. Papiere des Spezialversandhändlers Takkt drehten hingegen zuletzt ins Minus.
Darüber hinaus sorgten Analystenkommentare für Bewegung: Die Titel von Rheinmetall litten unter einer Abstufung durch Merrill Lynch und Freenet gaben nach einem gesenkten Kursziel durch die Deutsche Bank nach. Eine Hochstufung durch HSBC katapultierte indes ElringKlinger-Aktien nach oben./rum/la

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