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AKTIEN FRANKFURT: Dax trotz schwächer erwarteter US-Börsen in der Gewinnzone

FRANKFURT (awp international) – Der Dax hat am Montag trotz leicht schwächer erwarteter US-Börsen und der Abstufung der Bonitätsnote Irlands durch die Ratingagentur Moody’s Gewinne verbucht. Nach anfänglichen Verlusten drehte der deutsche Leitindex ins Plus und gewann zuletzt 0,57 Prozent auf 6.074,80 Punkte. Der MDax stieg um 0,56 Prozent auf 8.182,32 Punkte und der TecDax legte 0,42 Prozent auf 778,26 Punkte zu.
“Die Weltkonjunktur bleibt absolut stabil”, sagte Folker Hellmeyer, Chefanalyst der Bremer Landesbank, mit Blick auf jüngste Daten. Das sorge für eine einigermassen freundliche Stimmung an den Märkten. Eine gewisse Reserviertheit gebe es wegen der enttäuschenden Daten zum US-Konsumklima vom vergangenen Freitag. Zugpferde für die Entwicklung der globalen Wirtschaft seien aber mittlerweile ohnehin die Schwellenländer. “Die USA bleiben der letzte Waggon im internationalen Konjunkturzug.” Im Tagesverlauf dürfte wieder die US-Berichtssaison in den Fokus geraten. Auf der Agenda stehen die Zahlen von Boeing sowie nach US-Handelsschluss die von IBM .
THYSSENKRUPP PROFITIERT VON CHEUVREUX-HOCHSTUFUNG
Spitzenreiter im Dax waren die Aktien von ThyssenKrupp mit einem Plus von 2,30 Prozent auf 22,020 Euro. Sie profitierten davon, dass Cheuvreux seine Bewertung der Papiere von “Underperform” auf “Outperform” und das Kursziel von 20,50 auf 26,00 Euro angehoben hatte.
Mit 1,59 Prozent auf 51,15 Euro ebenfalls deutlich zulegen konnten die Aktien der Deutschen Börse . Vorstandschef Reto Francioni hatte in der “Welt am Sonntag” angekündigt, dass man sich neuen Kundengruppen öffnen und den Banken Konkurrenz machen wolle. Cheuvreux-Analyst Christoph Blieffert lobte: In Kombination mit dem Rückenwind durch wieder stärkere Umsätze im zweiten Quartal und eingeleitete Kostensenkungen sei der Börsenbetreiber auf einem guten Weg.
SIEMENS NACH PHILIPS-ZAHLEN IM MINUS
Siemens-Aktien verloren nach Zahlen des Konkurrenten Philips 0,12 Prozent auf 74,14 Euro. Der niederländische Elektronikkonzern hatte zwar im zweiten Quartal von der Belebung der weltweiten Wirtschaft profitiert, rechnet allerdings im zweiten Halbjahr mit einem sich abschwächenden Wachstum.
Dax-Schlusslicht waren indes die Vorzüge von Volkswagen (VW) , die 1,47 Prozent auf 74,88 Euro verloren. Der “Spiegel” berichtet, dass auf den Autobauer im Zusammenhang mit der gescheiterten Übernahme durch Porsche eine Schadenersatzforderung in Milliardenhöhe zukommt. Die Titel der Porsche Holding sanken derweil um 0,50 Prozent auf 36,550 Euro.
HEIDELBERGER DRUCK NACH ZAHLEN IM MDAX VORN
Ganz vorne im MDax waren die Aktien von Heidelberger Druckmaschinen zu finden. Sie verteuerten sich um satte 6,74 Prozent auf 7,790 Euro, nachdem das Unternehmen am Freitagabend überraschend Zahlen zum ersten Geschäftsquartal (Ende Juni) vorgelegt hatte. Der Umsatz hatte über den Erwartungen gelegen und auch der Auftragseingang deutlich zugelegt.
Mit einem Aufschlag von 4,13 Prozent auf 21,200 Euro entwickelten sich zudem Papiere von Leoni stark. Ihnen kam ein positiver Analystenkommentar von der WestLB zugute. Aktien des Schmierstoffherstellers Fuchs Petrolub verteuerten sich um 1,97 Prozent auf 77,16 Euro. Der Vorstandsvorsitzende Stefan Fuchs hatte sich in der “Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung” optimistisch gezeigt, in diesem Jahr ein Rekordergebnis einzufahren. Zudem sagte er, dass Fuchs Petrolub auch weiter bestrebt sei, die Dividende zu steigern.
MANZ MIT GEWINNEN – KOOPERATION MIT WÜRTH
Im TecDax gewannen Manz 3,91 Prozent auf 50,50 Euro. Das Unternehmen hat einen Kooperationsvertrag mit Würth Solar abgeschlossen. Für den Preis von 50 Millionen Euro darf Manz künftig die Produktionstechnologie von Würth Solar für CIGS-Photovoltaikmodule nutzen. In Folge dessen rechnet Manz von 2011 an mit erheblichen Umsatz- und Ertragszuwächsen./chs/gl

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