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AKTIEN FRANKFURT: Dax über 7.200 Punkte – Hoffnung auf Lösung der Schuldenkrise

FRANKFURT (awp international) – Die Hoffnung auf eine Lösung der griechischen Schuldenkrise hat den Dax am Dienstag wieder über die Schwelle von 7.200 Punkten gehievt. Der Leitindex stieg am frühen Nachmittag um 0,98 Prozent auf 7.220,51 Punkte und machte damit seine Vortagesverluste mehr als wett. Der MDax mittelgrosser Werte legte um 1,42 Prozent auf 10.610,93 Punkte zu. Der Technologieindex TecDax rückte um 1,15 Prozent vor auf 874,32 Punkte.
Nachdem zu Wochenbeginn noch die Pessimisten die Oberhand gewonnen hatten, überwog nun die Zuversicht, dass das Rettungspaket für Griechenland doch noch geschnürt wird. Kapitalmarktexperte Fidel Helmer von der Privatbank Hauck & Aufhäuser begründete dies mit einer Meldung vom Vortag, der zufolge die EU ihren Krisenfonds EFSF für Wackelkandidaten aufgestockt hatte. Dies habe bereits an den US-Börsen für gute Stimmung gesorgt und wirke aktuell auch in Deutschland noch positiv nach. Nun warteten die Anleger gespannt auf das Ergebnis der Vertrauensabstimmung, der sich Regierungschef Giorgos Papandreou in der Nacht zum Mittwoch im griechischen Parlament stellen muss.
POSITIVE STUDIEN SORGEN FÜR KAUFLAUNE
In einem ansonsten nachrichtenarmen Umfeld stützten vor allem Analystenkommentare die Kurse. So verteuerten sich etwa die Titel der Commerzbank als bester Wert im Dax um 2,91 Prozent auf 3,115 Euro. Die Deutsche Bank hatte wegen der starken Positionierung der Commerzbank im deutschen Kerngeschäft eine Kaufempfehlung ausgesprochen. In dem freundlichen Marktumfeld legten auch die Titel der Deutschen Bank selber sowie die Papiere des Versicherers Allianz um 1,57 respektive 1,46 Prozent zu.
Gefragt waren nach Analystenkommentaren auch Stahlwerte. So stiegen die Titel von ThyssenKrupp um 1,96 Prozent auf 34,93 Euro, nachdem die UBS das Kursziel für die Aktien angehoben hatte. Auch wenn demnächst mit einem leichten Preisverfall bei Stahlprodukten zu rechnen sei, dürfte die gute Kapazitätsauslastung bei anderen Industriegütern für Stabilität sorgen, meinte Analyst Saurabh Kothari. Die im MDax gelisteten Aktien von Klöckner & Co hatte Merrill-Lynch-Analyst Nik Oliver auf die “Most Preferred List” für kleinere Werte gesetzt. Als Gründe nannte der Experte unter anderem gute Wachstumsmöglichkeiten des Stahlhändlers. Den Aktien bescherte dies ein Plus von 3,01 Prozent auf 19,84 Euro.
Spitzenreiter im Index der mittelgrossen Werte waren die Anteilsscheine von Tui , die um 4,70 Prozent auf 7,645 Euro nach oben kletterten. Händler verwiesen auf eine Kaufempfehlung der WestLB. Der Reisekonzern entwickele operativ trotz der Unruhen in Nordafrika weiterhin gut, argumentierte Analyst Raimon Kaufeld.
CHEMIEWERTE IM BLICK
Unter den Einzelwerten im Dax wiederum standen auch Chemiewerte im Fokus, nachdem der Schweizer Pflanzenschutz- und Saatguthersteller Syngenta mitgeteilt hatte, bei seinem geplanten Wachstumskurs auf einem guten Weg zu sein. Die Aussagen verhalfen den Papieren an der Züricher Börse zu einem Aufschlag von über 3 Prozent und strahlten auch positiv auf den deutschen Branchenkollegen BASF aus, dessen Titel um 1,75 Prozent auf 63,90 Euro stiegen.
Die Aktien von K+S aber konnten mit einem Plus von 0,85 Prozent auf 53,50 Euro nicht so deutlich von der erfreulichen Nachricht aus der Schweiz profitierten. Hier belastete, dass der Kasseler Dünger- und Salzkonzern seine Tochter Compo mit einem Buchverlust an den Finanzinvestor Triton verkauft hatte./la

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