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AKTIEN FRANKFURT: Deutsche Aktien legen zu – Händler: Gegenbewegung

FRANKFURT (awp international) – Nach den jüngsten Verlusten hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch zu einer leichten Erholung angesetzt. Allerdings gaben die wichtigsten deutschen Indizes bis zum Mittag einen Teil ihrer frühen Gewinne wieder ab. Der Dax gewann 0,58 Prozent auf 7.298,92 Punkte hinzu. Börsianer erklärten den Handelsverlauf mit dem sehr schwachen Wochenauftakt. Der MDax arbeitete sich um 0,22 Prozent auf 10.685,07 Punkte vor und für den TecDax ging es um 0,71 Prozent auf 921,05 Punkte aufwärts.
Aktienhändler Niklas Breckling von der Schnigge Wertpapierhandelsbank wertete den aktuellen Marktverlauf als eine Gegenbewegung zu den vorangegangenen Handelstagen. Gleichzeitig verwies der Experte auf die Übersee-Börsen als weitere Stütze. “Generell kann man sagen, dass sich der Markt derzeit in einem Kanal zwischen 7.250 und 7.600 Punkten bewegt, und darin werden wir auch erst einmal weiter bleiben.”
Zahlreiche Analystenkommentare sorgten an diesem Handelstag für deutliche Kursbewegungen. Beispielsweise legten die Papiere der Deutschen Telekom als Dax-Favorit um 1,98 Prozent auf 10,565 Euro zu. Die beiden US-Investmenthäuser Merrill Lynch und die Citigroup hatten sich zuvor positiv zu dem Telekomkonzern geäussert. Merrill und Citigroup hoben ihre Kursziele an, Merrill zudem noch das Anlageurteil.
Die Aktien der Deutschen Bank waren ebenfalls auf Erholungskurs und verteuerten sich um 1,37 Prozent auf 42,275 Euro. Zudem hatte Finanzvorstand Stefan Krause am Dienstag am Rande einer Konferenz noch einmal das bereits von Vorstandschef Josef Ackermann ausgegebene mittelfristige Gewinnziel wiederholt und bestätigt. Commerzbank-Aktien drehten hingegen ins Minus und verloren zuletzt 0,44 Prozent auf 3,841 Euro. Die Autoren des “Platow Brief” machen vor allem “massive Leerverkäufe einiger Hedgefonds im Vorfeld des geplanten zweiten Kapitalschritts” für die zuletzt deutlichen Verluste verantwortlich. Sie seien auf einen möglichst niedrigen Einstandskurs für die Bezugsrechts-Kapitalerhöhung aus.
Die Aktien von MAN und Volkswagen (VW) entwickelten sich unterschiedlich. MAN gaben 0,04 Prozent auf 98,01 Euro ab, während die VW-Papiere mit plus 1,29 Prozent auf 125,65 Euro zu den grössten Gewinnern gehörten. Im Zuge der Übernahmen durch die Wolfsburger hatte die Bafin den Durchschnittspreis für die MAN-Aktien festgelegt. Dieser liege bei 87,23 Euro für die MAN-Stämme und bei 59,90 Euro für die Vorzüge, hatte VW am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt. Für die Stammaktien hatten die Wolfsburger bereits einen Preis von 95 Euro in Aussicht gestellt. VW könne nun das Angebot für MAN rein theoretisch etwas senken, kommentierte ein Börsianer.
Im MDax nahmen die Aktien der SGL Group den Spitzenplatz ein mit einem Plus von 5,93 Prozent auf 35,800 Euro. Wie der Kohlenstoffspezialist mitteilte, hat die BMW-Grossaktionärin Susanne Klatten ihren Anteil an SGL auf 27,27 Prozent ausgeweitet, wodurch sie nun über eine Sperrminorität und ein Vetorecht verfügt. Südzucker bauten ihre Gewinne nach besser als erwartet ausgefallenen Jahreszahlen auf 1,61 Prozent bei 21,770 Euro aus. Zuvor hatte der Zuckerhersteller noch mitgeteilt, sich an dem britischen Handelshaus ED & F zu beteiligen.
Hochtief-Aktien zogen um 1,60 Prozent auf 58,40 Euro an. Börsianer machten dafür einen Bericht des “Manager Magazins” mitverantwortlich, wonach der spanische Hauptaktionär ACS plant, die Gewinne des Baukonzerns deutlich zu steigern. Dass Lanxess für 2011 weiter optimistisch ist, brachte der Aktie einen Kursgewinn von 1,04 Prozent auf 59,11 Euro ein.
Im TecDax setzten sich Adva Optical Networking und Dialog Semiconductor nach positiven Analystenkommentaren mit Aufschlägen von 3,45 und 2,92 Prozent an die Index-Spitze. Zu den schwächsten Werten gehörten Wirecard nach endgültigen Zahlen. Sie verloren 1,54 Prozent./rum/ck
—Von Henrietta Rumberger, dpa-AFX—

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