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AKTIEN FRANKFURT: Fest – Dax peilt wieder Jahreshoch an – Exportwerte gefragt

FRANKFURT (awp international) – Dank positiver Impulse aus den USA hat sich der Dax am Montag wieder an sein Jahreshoch von 6.386 Punkten herangerobbt. Am frühen Nachmittag stieg das Börsenbarometer um 1,41 Prozent auf 6.348,14 Punkte. Besonders gefragt waren die Aktien exportorientierter Unternehmen. Der MDax mittelgrosser Werte kletterte um 1,25 Prozent auf 8.689,77 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 1,04 Prozent auf 777,34 Punkte nach oben.
In den USA hatte sich der Dow-Jones-Index in der letzten Handelsstunde am Freitag fast noch ins Plus retten können – und das trotz eines enttäuschenden Arbeitsmarktberichtes, der die Notierungen zunächst deutlich belastet hatte. Diese Erholung im späten US-Handel stimme die Anleger ebenso zuversichtlich wie der Umstand, dass die Wall Street laut den Berechnungen der Profis im Plus starten dürfte, sagten Börsianer. Die fast immer sehr positiven Quartalszahlen der Unternehmen trieben derzeit die Notierungen an, sagte Händler Fidel Helmer von der Frankfurter Privatbank Hauck & Aufhäuser.
EXPORTWERTE PROFITIEREN VON GUTEN KONJUNKTURDATEN
Mit Blick auf die Einzelwerte verbuchten vor allem die Aktien solcher Unternehmen deutliche Kursgewinne, die relativ stark vom Export abhängen. So verteuerten sich BASF , MAN und Siemens um 2,16 bis 2,86 Prozent. Die deutsche Wirtschaft hatte im Juni Waren im Wert von 86,5 Milliarden Euro ausgeführt und damit so viel wie seit Beginn der Wirtschafts- und Finanzkrise nicht.
Auch die Titel der Versorger RWE und Eon notierten im Plus. Sie stiegen nach einer Intensivierung der Debatte über die Laufzeitenverlängerung für Atomkraftwerke um 1,18 und 1,58 Prozent. In der schwarz-gelben Koalition zeichnet sich laut “Spiegel” ab, dass die Betriebszeiten für die Atomkraftwerke im Schnitt um 14 Jahre ausgedehnt werden könnten.
Die Anteilsscheine von SAP stiegen nach einem Vorstandsinterview um 1,80 Prozent auf 35,66 Euro. Der Softwareanbieter wolle sich in erster Linie auf organisches Wachstum konzentrieren, sagte Finanzvorstand Werner Brandt der “Börsen-Zeitung”. In China wollen die Walldorfer zudem einen lokalen Marktführer überholen und zur Nummer 1 aufsteigen. Ein Händler machte in dem Interview allerdings “keine entscheidenden Neuigkeiten” aus.
QSC UND BAUER MIT DEUTLICHEN KURSGEWINNEN
Derweil läuft die Berichtssaison am deutschen Aktienmarkt langsam aus. Nachdem bereits fast alle Dax-Unternehmen ihre Zahlen vorgelegt haben, berichtete nun der auf Geschäftskunden spezialisierte Telekomanbieter QSC über die Entwicklung im zweiten Quartal. Händler sprachen von überraschend guten Ergebnissen. QSC sei auf dem besten Wege, das angestrebte moderate Wachstum im Gesamtjahr zu erreichen, meinte Commerzbank-Analystin Heike Pauls. Ausserdem erhöhten die Kölner nach dem starken zweiten Quartal ihre Prognose für 2010. QSC-Titel sprangen an der TecDax-Spitze um 9,59 Prozent auf 1,589 Euro hoch.
Auch positive Analystenkommentare sorgten für teils deutliche Kursgewinne. Titel des Tiefbauspezialisten und Baumaschinenkonzerns Bauer etwa verteuerten sich als einer der besten Wert im MDax um 4,03 Prozent auf 33,83 Euro. Auch nach 2010 werde das Umsatz- und Gewinnwachstum anhalten, schrieb Analyst Matthias Pfeiffenberger von der Deutschen Bank in einer Studie, in der er die Titel hochstufte. Brenntag-Aktien sprangen gar um 5,02 Prozent an auf 61,98 Euro. Analyst Robert Plant von JPMorgan rechnet für den Chemikalienhändler mit starken Quartalskennziffern und mit steigenden Marktschätzungen. Zudem blieb die Deutsche Bank be ihrer Kaufempfehlung mit einem Kursziel von 85 Euro./la/gl

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