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AKTIEN FRANKFURT: Gewinnmitnahmen belasten – RWE und Eon gefragt

FRANKFURT (awp international) -Der Dax hat am Donnerstag seiner starken Entwicklung der letzten zwei Tage Tribut zollen müssen. Im Handelsverlauf pendelte der deutsche Leitindex um seinen Vortagsschluss und notierte am Nachmittag 0,19 Prozent tiefer bei 7.055,21 Punkten. Das am Vortag fast erreichte Dezember-Hoch bei 7.087,84 Punkten blieb damit aber noch in Sichtweite. Die anderen Indizes, die am Mittwoch auf den höchsten Stand seit über drei Jahren geklettert waren, gaben etwas deutlicher nach: Der MDax der mittelgrossen Werte sank um 0,74 Prozent auf 10.234,08 Punkte und der TecDax büsste 0,86 Prozent auf 880,93 Punkte ein.
Analyst Christoph Schmidt vom Vermögensverwalter N.M.F. AG sprach von Gewinnmitnahmen. Dass die Europäische Zentralbank (EZB) den Zinsentscheid unverändert bei 1,0 Prozent belassen habe, sei erwartet worden und habe damit keinen Einfluss auf das Marktgeschehen gehabt. Auch die US-Konjunkturdaten wirkten sich wie erwartet nicht auf den Handelsverlauf aus.
KEINE STRAFEN FÜR RWE UND EON
Besonders gefragt waren an diesem Tag die Aktien der beiden Versorger Eon und RWE . Sie stiegen um jeweils 2,3 Prozent und nahmen damit die Spitzenplätze im Dax ein. Das Bundeskartellamt konnte den grossen deutschen Stromkonzernen keine systematische Manipulation der Strompreise nachweisen. Die Wettbewerbssituation auf dem Markt für den Stromabsatz sei zwar unbefriedigend, aber eine gravierende Zurückhaltung von Erzeugungskapazitäten zur Beeinflussung der Preise liess sich nicht feststellen. Daher, so sagten Händler, würden sich Anleger nun keine Sorgen mehr machen über diesbezüglich mögliche Strafen.
Die von der Commerzbank und von der Kupferhütte Aurubis angekündigten Kapitalerhöhungen belasteten deren Aktien. Die Commerzbank-Titel gaben einen Teil ihrer Vortagsgewinne wieder ab und verloren 3,01 Prozent auf 5,470 Euro. Das teilverstaatlichte Institut will bis zu 118 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren unterbringen. Laut Börsianern sind die Bücher für die Platzierung bereits geschlossen. Als Preisspanne für die Platzierung wurden am Markt 5,15 bis 5,35 Euro genannt.
Die im MDax notierte Aurubis AG will ihre Geschäfte ausbauen und hat daher rund vier Millionen neue Aktien bei institutionellen Anlegern platziert. Alle Aktien seien gezeichnet worden, sagten Händler und nannten eine Preisspanne von 41,25 bis 42,25 Euro. Die Papiere büssten am Index-Ende 7,38 Prozent auf 42,400 Euro ein.
KKR UND PERMIRA VERKAUFEN PROSIEBEN-ANTEILE
Mit minus 2,28 Prozent auf 23,965 Euro zeigten sich auch die Anteilsscheine von ProSiebenSat.1 recht schwach. Sie litten darunter, dass die beiden Mehrheitseigner KKR und Permira zur Schuldenrückzahlung acht Millionen Vorzugsaktien des TV-Konzerns für je 24,20 Euro an institutionelle Investoren verkauft haben.
Die von Südzucker vorgelegten endgültigen Neunmonatszahlen bewegen die Aktie des Zuckerherstellers indes kaum. Sie verloren im Einklang mit dem MDax 0,72 Prozent auf 20,010 Euro. Zwar steigerte der Konzern Gewinn und Umsatz deutlich, Überraschungen blieben jedoch aus./ck/tih

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