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AKTIEN FRANKFURT: Leicht im Minus – Anhaltende Unsicherheit um Nahen Osten

FRANKFURT (awp international) – Anhaltende Sorgen um die Entwicklung im Nahen Osten haben den Dax am Freitag leicht belastet. Der Leitindex fiel um 0,25 Prozent auf 7.387,11 Punkte zurück. Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex bereits mit einem Minus von 0,12 Prozent seinen positiven Trend der vergangenen Tage erst einmal unterbrochen. Der MDax mittelgrosser Werte bewegte sich zuletzt um 0,85 Prozent auf 10.428,88 Punkte nach unten, der TecDax verlor 0,65 Prozent auf 909,21 Punkte.
Börsianern zufolge gibt es Berichte, dass Ägypten dem Iran entgegen einer anders lautenden Meldung vom Donnerstag nun doch die Passage von Kriegsschiffen durch den Suezkanal erlaubt. Dies könnte von Israel als Provokation aufgefasst werden. Zudem mehren sich die Sorgen, dass die Situation in der Golfregion weiter eskalieren könnte. So äusserte sich zum Beispiel die US-Aussenministerin Hillary Clinton “tief besorgt” über die Lage im Golfstaat Bahrain. Marktstratege Robert Halver von der Baader Bank sagte: “Die politische Situation im Nahen Osten bleibt ein Unsicherheitsfaktor.” Zudem hat die chinesische Zentralbank ihre Geldpolitik abermals gestrafft, um die anhaltend hohe Inflation zu bekämpfen. Auch diese Nachricht belastete Halver zufolge die Notierungen etwas. Ansonsten ist die Agenda spärlich bestückt mit dem Highlight des Treffens der Finanzminister und Notenbankchefs der G20-Gruppe in Paris.
AUTOWERTE ERNEUT IM MINUS
Im Dax zählten die Automobilwerte wie schon in den Vortagen zu den grössten Verlierern. So fielen die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) um 0,99 Prozent auf 119,85 Euro. Die Papiere von Daimler sanken um 0,77 Prozent auf 52,56 Euro. Händler verwiesen hier auch auf einen Medienbericht, wonach sich in der Koalition Widerstand gegen den Plan der Stuttgarter regt, die Hälfte ihrer Beteiligung an dem Luft- und Raumfahrtkonzern EADS an den Bund abzutreten. Die EADS-Titel gaben um 1,39 Prozent nach auf 21,62 Euro.
Finanzwerte mischten sich dagegen ebenfalls wie in den Vortagen unter die Favoriten, nachdem sie 2010 unter den Verlierern zu finden waren. So stiegen die Titel der Allianz um 0,19 Prozent auf 107,50 Euro und die der Commerzbank an der Dax-Spitze um 1,61 Prozent auf 6,045 Euro. Titel der Deutschen Börse zogen weiter die Aufmerksamkeit auf sich und legten 0,22 Prozent zu. Nachdem die Deutschen und die New Yorker Börse ihre Fusion angekündigt haben, bahnen sich nun weitere Zusammenschlüsse in der Branche an.
GAGFAH VERLIEREN MEHR ALS NEUN PROZENT
Im MDax sackten die Titel von Gagfah um 9,26 Prozent ab auf 8,121 Euro und waren damit der klare Verlierer im Index. Händler verwiesen auf einen negativen Bericht im ARD-Magazin “Monitor”, in dem von schlechten Instandhaltungen des Immobilienportfolios die Rede gewesen sei. Der Bericht löse Gewinnmitnahmen bei dem zuletzt sehr gut gelaufenen Wert aus. Die Gagfah-Anteile hatten allein seit Jahresbeginn in der Spitze fast 40 Prozent an Wert gewonnen. Unter einem negativen Analystenkommentar litten die Aktien von Praktiker , die um 3,44 Prozent sanken. Der Experte Christian Weiz von der italienischen Bank Unicredit kritisierte, dass die Baumarktkette zwar ihre alten Ziel für 2013 bestätigt habe, für das gerade angelaufene Geschäftsjahr aber immer noch keine konkrete Prognose abgegeben habe.
Nach einer ebenfalls negativ aufgenommen Studie der Citigroup verloren die Titel des Herstellers von LED-Produktionsanlagen Aixtron am TecDax-Ende 5,73 Prozent auf 30,165 Euro. Die Papiere sind laut dem Analysten Timothy Arcuri überbewertet./la/fa

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