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AKTIEN FRANKFURT: Minimales Plus – US-Wirtschaftsdaten enttäuschen etwas

FRANKFURT (awp international) ? Trotz leicht enttäuschender Daten zum US-Wirtschaftswachstum hat der Dax am Freitag zumindest ein minimales Plus behauptet. Der deutsche Leitindex stieg zuletzt um 0,11 Prozent auf 7.163,62 Punkte. Der MDax machte 0,56 Prozent auf 10.330,76 Punkte gut, während der TecDax 0,10 Prozent auf 878,27 Punkte einbüsste.
Die US-Wirtschaft war im vierten Quartal etwas schwächer als erwartet gewachsen. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) war von Oktober bis Dezember auf das Jahr hochgerechnet um 3,2 Prozent gestiegen, Volkswirte hatten mit einem Wachstum von 3,5 Prozent gerechnet. Neben den US-Daten sorgten nach Meinung von Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research auch Einzelempfehlungen für Bewegung. Insbesondere eine Studie der US-Investmentbank Goldman Sachs zur Automobilbranche sei im Blick der Marktteilnehmer gewesen.
ANALYSTENKOMMENTARE TREIBEN AUTOWERTE AN
Die Dax-Spitze eroberten die VW-Vorzugsaktien mit plus 1,99 Prozent auf 120,40 Euro. Dahinter lagen BMW , die sich um 1,92 Prozent auf 58,410 Euro verteuerten. Sie profitierten von mehreren positiven Analystenkommentaren. Daimler dagegen gaben ihr zwischenzeitliches Plus ab und notierten zuletzt mit minus 0,73 Prozent bei 55,490 Euro. Ausserhalb des Dax stiegen Porsche-Titel um 2,36 Prozent auf 69,710 Euro. Nach Meinung von Goldman Sachs dürfte sich der positive Trend bei Umsatz, Gewinn und Kapitalrückflüssen im Autosektor bis 2013 fortsetzen. HSBC rechnet in der Branche ebenfalls mit einem Umsatzanstieg.
Derweil werden die im Dax gelisteten Vorzüge von Fresenius sowie die Stammaktien des Gesundheitskonzerns seit Freitagvormittag nicht mehr gehandelt. Hintergrund ist die Eintragung eines Rechtsformwechsels in das Handelsregister. Zuvor hatte ein Vergleich Bewegung in einen Rechtsstreit zwischen Fresenius und der Tochter des verstorbenen Firmenchefs Hans Kröner, Gabriele Kröner, gebracht. Der Vergleich ist Grundlage für die Eintragung des Rechtsformwechsels und die Umwandlung der Vorzugs- in Stammaktien. Letzteres würde die Gewichtung von Fresenius im Dax erhöhen, wie Marktanalyst Klaus Stabel von der ICF Kursmakler AG betonte. Dann wiederum müssten Investoren, die den Dax nachbilden, Anpassungen vollziehen.
THYSSENKRUPP VERLIEREN – NIPPON SENKT AUSBLICK
Uneinheitlich entwickelten sich die Stahltitel, nachdem der japanische Konkurrent Nippon Steel seinen Ausblick gesenkt hatte. ThyssenKrupp-Papiere verloren 0,59 Prozent auf 29,575 Euro, Salzgitter stiegen dagegen im MDax um 0,53 Prozent auf 60,70 Euro.
Heidelberger Druck distanzierten im Index mittelgrosser Werte mit plus 5,63 Prozent auf 3,525 Euro alle anderen Werte deutlich. Ein Händler sah darin vor allem eine Erholung, nachdem die Titel des Herstellers von Druckmaschinen mehrere Tage in Folge verloren hätten. Er verwies zudem auf die angehobenen Unternehmensziele des japanischen Maschinenbauers Komatsu . Ebenfalls deutlich im Plus lagen die Vorzüge von ProSiebenSat1 , die sich um 2,52 Prozent auf 22,810 Euro verteuerten. Ein Börsianer verwies auf einen Bericht, wonach Kreisen zufolge die Grossaktionäre KKR und Permira über eine Platzierung ihrer Anteile im vierten Quartal 2011 nachdenken.
TECDAX: ROTH & RAU AN DER SPITZE – AUFTRAGSZAHLEN
Im TecDax lagen Roth & Rau mit plus 3,80 Prozent auf 15,450 Euro an der Spitze. Der Solarkonzern hatte gemeldet, in diesem Jahr Aufträge in Höhe von insgesamt 31,9 Millionen Euro erhalten zu haben. Ende des vergangenen Jahres hatte das Unternehmen noch mit zwei Abschreibungen binnen zwei Monaten für Negativschlagzeilen gesorgt./chs/gl

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