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AKTIEN FRANKFURT: Weitere Kursgewinne – Berichtssaison in voller Fahrt

FRANKFURT (awp international) – Mit der auf Hochtouren laufenden Berichtssaison hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch an seine Kursgewinne vom Vortag angeknüpft. Der zeitweise noch deutlicher im Plus liegende Dax kletterte am Nachmittag um 0,46 Prozent auf 7.535,78 Punkte. Damit näherte sich der Leitindex wieder etwas dem erst vor rund einer Woche erreichten Jahreshoch. Der Index mittelgrosser Werte MDax legte um 0,15 Prozent auf 10.847,22 Punkte zu, der TecDax gewann 0,43 Prozent auf 934,33 Punkte.
“Den Bären geht aktuell die Fantasie aus”, begründete Marktstratege Thilo Müller von MB Fund Advisory die weiter steigenden Kurse. Die Katastrophe in Japan, die Unruhen in Nahost und die Sorgen um Griechenland habe der Markt jüngst mit einem Schulterzucken weggesteckt. “Die positiven Unternehmensdaten treiben die Kurse an”, so der Experte. Der Leitindex Dax befinde sich weiterhin im Aufwärtstrend und sei kurz davor, auf Schlusskursbasis eine neue Bestmarke für das laufende Jahr zu erreichen.
EON STEIGEN TROTZ GEWINNRÜCKGANG – K+S LEGEN ZU
Trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs im ersten Quartal und einer gekürzten Gewinnprognose gehörten die Eon-Titel mit einem Aufschlag von 1,38 Prozent auf 21,595 Euro zu den Favoriten im Dax. Laut Händlern war all dies bereits erwartet worden, und zudem sahen sie bei den zuletzt vergleichsweise schwachen Versorgertiteln etwas Nachholbedarf. Eine Mitteilung des Energiekonzerns, wonach eine feste Dividendenzusage an ein Weiterlaufen der abgeschalteten Kernkraftwerke gekoppelt sei, lastete am Nachmittag nur kurzzeitig auf dem Kurs.
Die Papiere von K+S stiegen nach finalen Zahlen und einem optimistischen Analystenkommentar um 0,67 Prozent auf 54,33 Euro. Laut Händlern haben die Ergebnisse aber den vorläufigen Eckdaten entsprochen. Die Schweizer Grossbank UBS stufte die Papiere derweil auf “Neutral” hoch. Analyst Joe Dewhurst rechnet mit weiteren Preissteigerungen bei Kalisalz und stockte daher seine Ergebnisschätzungen für 2011 bis 2013 auf.
KLÖCKNER & CO RUTSCHEN AB – SPRINGER GEFRAGT
Kräftige Verluste gab es dagegen bei den Aktien von Klöckner & Co , die am MDax-Ende um 4,96 Prozent auf 24,310 Euro abrutschten. Die Ankündigung einer Kapitalerhöhung hat den guten Jahresauftakt des Stahlhändlers überschattet und die Aktien ins Minus gedrückt. Axel Springer dagegen kletterten nach Zahlen um 2,92 Prozent auf 111,10 Euro. Der Medienkonzern hat zum Jahresauftakt die Schwäche im deutschen Zeitungsmarkt mit einem deutlichen Wachstum im digitalen und internationalen Geschäft mehr als wett gemacht.
Positiv bewertete Zahlen sorgten indes nicht überall im MDax für Gewinne. Aktien von Brenntag etwa gehörten zu den grössten Verlierern, obwohl die Geschäfte beim Chemikalienhändler weiterhin glänzend laufen: Sie büssten 3,21 Prozent auf 81,16 Euro ein. Auch Papiere des Spezialchemiekonzerns Lanxess und des Aromen- und Duftstoffherstellers Symrise gabe trotz guter Zahlen mehr als drei Prozent nach. Begründet wurde dies in beiden Fällen mit Gewinnmitnahmen.
PHOENIX NACH SCHWACHEN ZAHLEN UNTER DRUCK
Kräftig um 4,11 Prozent auf 9,016 Euro aufwärts ging es im TecDax bei den Papieren von Freenet . Die Ergebnisse des ersten Quartals sind einem Händler zufolge besser ausgefallen als erwartet. Besonders positiv hob er den “starken Free Cashflow” des Mobilfunkanbieters hervor. Um 1,48 Prozent auf 4,729 Euro nach oben ging es ferner auch bei den Singulus-Titeln . Der Verlust des Spezialmaschinenbauers war im ersten Quartal geringer als befürchtet ausgefallen.
Nordex legten um 2,28 Prozent auf 6,464 zu. Nach einem Verlust zum Jahresauftakt äusserte sich Vorstandschef Thomas Richterich zuversichtlich, dass es nun von Quartal zu Quartal besser wird. Der Windkraftanlagenbauer hatte zudem den Erhalt eines Grossauftrags zum Bau eines Windfeldes in Schweden vermeldet. Schwache Zahlen gab es derweil von Phoenix Solar , worauf die Papiere als Schlusslicht im TecDax um 4,54 Prozent auf 18,065 Euro absackten. Das Photovoltaik-Unternehmen ist tiefer als erwartet in die roten Zahlen gerutscht./tih/gl
— Von Timo Hausdorf, dpa-AFX —

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