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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Dax kaum verändert – Merck KGaA mit Zahlen im Fokus

FRANKFURT (awp international) – Nach kräftigen Gewinnen in der jüngsten Zeit dürfte der Dax am Dienstag kaum verändert in den Handel starten. Zugleich rücken zunehmend Geschäftsberichte in den Blick der Anleger, denn die Berichtssaison gewinnt nun auch in Deutschland an Fahrt. Neben dem Chemie- und Pharmakonzern Merck präsentieren an diesem Tag vor allem Unternehmen aus der zweiten Reihe ihre Zahlen. Gegen 8.05 Uhr stand der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex um 0,01 Prozent höher bei 6.640 Punkten, nachdem dieser tags zuvor auf einem neuen Zweijahreshoch geschlossen hatte.
Die Vorgaben der Überseebörsen sind leicht negativ: Der US-Aktienmarkt hatte am Vorabend im Plus geschlossen, aber dabei einen Teil seiner Gewinne in der letzten Handelsstunde wieder abgegeben. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gab seit Xetra-Schluss etwas nach. In Tokio beendete der Nikkei 225 den Tag mit moderaten Verlusten.
MERCK KGAA SENKT PROGNOSEN FÜR LC-EINHEIT
Die Merck-Aktien dürfen nach der Vorlage gemischt ausgefallener Zahlen zum dritten Quartal schwächer starten. Vor allem die gesenkten Prognosen für Umsatz und operatives Ergebnis in der LC-Einheit des Dax-Konzerns dürften am Markt nicht gut ankommen, meinte ein Händler. “Dennoch”, so ergänzte er, “allzu grosse Verluste sollten die Titel nicht erleiden, da sie in den vergangenen Wochen nicht von der Rally am Markt profitiert haben.”
Die überraschend starken Quartalszahlen des Stahlherstellers ArcelorMittal dürften vor dem Hintergrund eines sehr vorsichtigen Ausblicks verblassen und die deutschen Stahlwerte wie ThyssenKrupp, Salzgitter und Klöckner & Co (KlöCo) belasten. Die Aktien von Linde stehen nach den Zahlen des französischen Konkurrenten Air Liquide im Blick. Dieser konnte im abgelaufenen Jahresviertel seinen Wachstumskurs fortsetzen, sein Einsparziel erreichen und bestätigte die Jahresprognose.
DEUTSCHE BANK IM BLICK
Welche Richtung die Aktien der Deutschen Bank einschlagen werden, dürfte davon entschieden werden, welchen Nachrichten die Anleger grössere Bedeutung beimessen. So berichtet einerseits das “Handelsblatt”, das die Grossbank mit einer Reihe von Kundenklagen aus den USA konfrontiert werde, die gegen den Verkauf toxischer Wertpapiere (RMBS) vorgehen. Andererseits legte die Schweizer Grossbank UBS positiv aufgenommene Zahlen vor. Die Deutsche Bank selbst berichtet über ihr Quartal an diesem Mittwoch.
Unter den Technologiewerten litten die Papiere von Singulus Technologies mit minus drei Prozent bereits vorbörslich. Der Spezialmaschinenbauer senkte wegen nicht realisierter Geschäfte im Solarbereich seine Umsatzprognose für das laufende Jahr. Zudem wird in diesem Jahr wegen Abschreibungen auf den Wert von gekauften Unternehmen, Forderungen, Lagerbeständen und anderen Vermögensgegenständen ein dickes Minus in der Bilanz stehen, wie aus der Unternehmensmitteilung hervorgeht.
Die Zahlen der Software AG sind dagegen besser als erwartet ausgefallen. Deutschlands zweitgrösster Softwareanbieter steigerte im dritten Quartal den Gewinn stärker als angenommen und stockte die Jahresprognose auf. Auch Dialog Semiconductor überraschte den Markt positiv mit seinen Zahlen. Die Titel des Chipherstellers rückten vor Börsenstart beim Wertpapierhandelshaus Lang & Schwarz um rund zwei Prozent vor./ck/ag

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