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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Fester – Tod von Osama bin Laden stützt

FFRANKFURT (awp international) – Die Nachricht vom Tod des Terroristenführers Osama bin Laden dürfte den deutschen Aktienmarkt am Montag antreiben. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gegen 8.05 Uhr bei 7.590 Punkten und damit 1,01 Prozent über dem Xetra-Schluss vom Freitag. Damit würde der Leitindex erneut ein Dreijahreshoch markieren. Rückenwind liefern auch die positiven Vorgaben: Die Wall Street war mit Gewinnen ins Wochenende gegangen und der Future auf den Dow Jones legte seit dem Xetra-Schluss am Freitag um 0,71 Prozent zu. An der Börse in Tokio stiegen die Notierungen ebenfalls. Vor diesem Hintergrund rechnet Analyst Ben Potter von IG Market auch mit einem freundlichen Handelsauftakt in Frankfurt.
Der Terroristenführer Osama bin Laden ist tot. Das sagte US-Präsident Barack Obama. US-Spezialeinheiten hätten die Operation in Pakistan gestern gestartet und erfolgreich beendet, so Obama weiter. Bin Laden sei bei einem Gefecht getötet worden. Die Agenda bietet ansonsten kaum marktbewegende Termine und in London bleiben die Börsen feiertagsbedingt geschlossen. Am Nachmittag könnten US-Konjunkturdaten nochmal Bewegung bringen.
EON ERWÄGT KLAGE GEGEN BRENNELEMENTESTEUER
Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz stiegen die Aktien von Eon bereits um etwa 1 Prozent. Der Chef des Versorgers, Johannes Teyssen, will in Kürze über eine Klage gegen die Brennelementesteuer entscheiden. “Es spricht manches für eine Klage”, sagte Teyssen der “Wirtschaftswoche”. Die erste Zahlung der Brennelementesteuer würde für Eon fällig, wenn Ende Mai das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld nach seiner planmässigen Revision mit neuen Brennelementen wieder in Betrieb geht. “Ich werde Ende Mai die Entscheidung treffen, die ich treffen muss”, sagte Teyssen. Ein Händler bezeichnete dies als eine Rolle rückwärts des Versorgers. Bislang habe Eon gesagt, dass das Unternehmen keine rechtlichen Schritte erwäge.
Auch die Titel von Munich Re zählten bei L&S zu den Favoriten. Der legendäre US-Investor Warren Buffett hatte einem Medienbericht zufolge auf der Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway gesagt, dass die Investments in die Rückversicherer Munich Re und Swiss Re eventuell nicht gross genug sind, um den Risikoappetit seiner Holding zu stillen. Insofern würde er gern sein Engagement in Rückversicherungstitel erhöhen, finde derzeit aber keine geeigneten Ziele. Einem Händler zufolge könnte dies bedeuten, dass Buffett eventuell seine Beteiligung an der Munich Re ausbaut.
FTD: DEUTSCHE POST UND VODAFONE GEHEN PAKT EIN
Darüber hinaus sollten Anleger die Dax-Titel Deutsche Post und Deutsche Telekom nach einem Bericht der “Financial Times Deutschland” (FTD) im Blick behalten. Wie das Blatt berichtete, gehen die Deutsche Post und der britische Mobilfunkanbieter Vodafone Group einen umfassenden Pakt ein. Der Mobilfunkkonzern wird nach Informationen der FTD künftig für die Korrespondenz mit seinen Kunden den elektronischen E-Postbrief der Post nutzen. Im Gegenzug wird der DAX-Konzern einer der grössten Geschäftskunden von Vodafone. Laut Börsianern ist dies tendenziell negativ für die Deutsche Telekom.
Ansonsten werden die Bayer-Papiere ex Dividende gehandelt. Der Leverkusener Pharma- und Chemiekonzern schüttet 1,50 Euro je Aktie an seine Anteilseigner aus.
BRENNTAG VORBÖRSLICH NACH PRESSEBERICHT GEFRAGT
Zudem legten die im MDax notierten Brenntag-Aktien bei L&S überdurchschnittlich zu. Händler verwiesen auf positive Aussagen von Vorstandschef Steve Holland in der “Wirtschaftswoche”. Demzufolge will der Chemikalienhändler eine deutliche Steigerung des Vorsteuergewinns mit einer Dividende von mehr als 2,00 Euro an seine Aktionäre weitergeben.
Abseits der bekannten Indizes stehen die Titel von Borussia Dortmund nach dem vorzeitigen Gewinn der Deutschen Meisterschaft im Blick. Die Borussen hatten am Samstag mit 2:0 gegen Nürnberg gewonnen. Da zudem die Leverkusener gegen Köln verloren hatten, führen die Dortmunder nun die Bundesliga-Tabelle uneinholbar an./la/rum

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