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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kaum verändert – Impulse fehlen, Coba-Aktien erholt

FRANKFURT (awp international) – Nach der kräftigen Erholung vom Vortag wird der Dax am Donnerstag zum Handelsstart kaum verändert erwartet. Sowohl die Nachrichtenlage als auch die Vorgaben der Überseebörsen geben Marktteilnehmern zufolge kaum Impulse. Für den X-Dax als ausserbörslichen Indikator für den Leitindex ging es bis 8.10 Uhr auf 7.171 Punkte nach unten. Er lag damit 0,08 Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs zur Wochenmitte.
Die Wall Street hatte am Vortag ebenfalls kaum verändert geschlossen, der Future auf den US-Leitindex Dow Jones gab 0,17 Prozent ab seit dem Xetra-Schluss am Vorabend. In Asien entwickelten sich die Märkte zuletzt uneinheitlich. Nach Ansicht eines Börsianers scheinen die Börsen derzeit nicht genug Gründe für weitere Kursgewinne zu finden, daher könne die Grundtendenz erst einmal seitwärts gerichtet sein.
COBA IM ERSTEN SCHRITT DER KAPITALERHÖHUNG ERFOLGREICH – AAREAL ZIEHT NACH
Commerzbank-Aktien haben nach dem kräftigen Kursrutsch um knapp 5 Prozent vom Vortag gute Chancen auf eine Erholung. Die Bank ist im ersten Schritt ihrer Mega-Kapitalerhöhung erfolgreicher gewesen, als von manchem Marktteilnehmer am Vortag spekuliert. Mit der Pflichtumtauschanleihe (Comen) , die am Vorabend zu 4,25 Euro platziert wurde, sammelte das Institut am Markt 4,3 Milliarden Euro ein. Das ist mehr als ursprünglich geplant. Inklusive der Umwandlung Stiller Einlagen des Bankenrettungsfonds Soffin erreichte die Commerzbank damit bereits mehr als die Hälfte des Zielvolumens der Kapitalerhöhung von insgesamt 11 Milliarden Euro. Die Aktie könnte sich nach dem Abverkauf vom Vortag nun leicht erholen, sagen Börsianer. Als weiteren Grund neben dem hohen Bruttoerlös verwies ein Händler auch auf den zunächst schwindenden Druck aus Arbitrage-Geschäften. Comen-Papiere werden erst ab Montag auf Xetra gehandelt. Für Coba-Aktien ging es vorbörslich bei Lang & Schwarz um ein halbes Prozent nach oben.
Der ebenfalls mit Steuergeldern unterstützte Immobilienfinanzierer Aareal Bank will seinerseits 269 Millionen Euro einsammeln. Der Erlös wird von den Banken, die das Institut bei der Kapitalerhöhung begleiten, garantiert. Mit dem Geld will das Unternehmen sein Wachstum finanzieren und einen weiteren Teil der Staatshilfen zurückzahlen. Erwogen werde, die Stillen Einlagen des Bankenrettungsfonds Soffin um rund 75 Millionen Euro abzubauen. Ein Börsianer wertete die Ankündigung in einer ersten Reaktion als Belastungsfaktor. Die Aktie rutschte um gut 5 Prozent ab. Auch den SDax-Wert Grammer drückte eine Kapitalmassnahme deutlich ins Minus.
WACKER CHEMIE UND HUGO BOSS MIT ANALYSTENSTUDIEN IM BLICK
Schwächer erwartet werden auch Aktien von Wacker Chemie nach einer negativen Studie von Nomura. Analyst Jean De Watteville senkte seine Einstufung für die Chemietitel im Rahmen einer Branchenstudie von “Buy” auf “Reduce”, beliess das Kursziel allerdings auf 175 Euro. Wacher-Aktien hätten sich zuletzt im Sektorvergleich am besten entwickelt und nur noch 5 Prozent Potenzial, so seine Begründung. Er liege mit seiner Gewinnprognose über der typischerweise konservativen Prognose und auch dem Marktkonsens, nach der Rally sei eine optimistischere Einschätzung jedoch bereits im Kurs enthalten.
Eine Kaufempfehlung der UBS gab indes den Aktien von Hugo Boss vorbörslich Auftrieb. UBS-Analystin Valentina Romitelli hatte zuvor die Bewertung der Aktie mit einem “Buy”-Votum und Kursziel 68,00 Euro aufgenommen. Die Marke habe deutliches Potenzial und das Gewinnwachstum sollte weiter solide bleiben. Die Margen dürften sich ebenfalls weiter verbessern.
WIRECARD STEIGERT 2010 GEWINN
Im TecDax gelistete Wirecard-Aktien tendierten fester. Der Zahlungsabwickler hat seinen Überschuss im vergangenen Jahr kräftig gesteigert. Der Gewinn sei von 45,5 Millionen auf 54 Millionen Euro gestiegen, teilte das im TecDax notierte Unternehmen am Donnerstag in seinem Geschäftsbericht mit. Die Aktionäre sollen eine Dividende von 0,10 Euro je Aktie erhalten (VJ 0,09)./ag/fa

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