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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kaum verändert – Impulse von Vorgaben fehlen

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt wird am Mittwoch mangels klarer Impulse von den Überseebörsen kaum verändert erwartet. Zudem dürften sich die Anleger vor dem näher rückenden US-Arbeitsmarktbericht zurückhalten, der am Freitag veröffentlicht wird. Der X-Dax, der den ausserbörslichen Stand des Leitindex anzeigt, notierte kurz nach 8.00 Uhr bei 6.031 Zählern und damit praktisch auf dem Stand vom Xetra-Vortagsschluss bei 6.031,86 Zählern.
Marktanalyst Ben Potter von IG Markets rechnet trotz der weiter guten Stimmung an den Börsen mit einer anhaltenden Verschnaufpause am Markt. Die weiterhin dünne Nachrichtenlage lasse keine entscheidenden neuen Impulse erwarten. Auch die Vorgaben geben keine eindeutige Richtung vor: Die wichtigsten US-Indizes haben am Vorabend uneinheitlich, aber kaum verändert geschlossen – der Future auf den Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJIA) gewann seit dem Xetra-Schluss bescheidene 0,08 Prozent. In Tokio schloss der Nikkei-225-Index etwas höher. Am Nachmittag könnten dann US-Konjunkturdaten wie der ISM-Index Dienste und der Ölbericht für Bewegung sorgen.
Die Aktien der deutschen Autobauer wie Volkswagen (VW) , Daimler , BMW und Porsche sollten nach US-Absatzzahlen vom Vorabend im Auge behalten werden. Ein Händler sprach von einem gemischten Bild für die deutschen Anbieter, die mit Ausnahme von Porsche im Dezember allesamt ein Absatzplus im Vergleich zum Vorjahreszeitraum verbucht haben. Der Händler stellte den Absatzerfolg von BMW positiv heraus, der nach einem deutlichen Minus im Vormonat nun wieder stärkere Verkäufe am US-Markt meldete. Der US-Konsument bevorzugt nach Ansicht von Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research derzeit grössere Autos mit technisch hochwertigen Diesel-Motoren wie den X5, die E-Klasse und den Q7. Wenn das anhalte, dann dürften deutsche Autobauer einen Wettbewerbsvorteil haben. Kleine Modelle wie Smart oder Mini würden gemieden.
Die Papiere der Deutschen Telekom könnten laut Händlern weiter unter Druck geraten. Sie verwiesen darauf, dass die UBS die Titel von “Neutral” auf “Sell” abgestuft habe. Zudem gebe es Medienberichte, denen zufolge die Tochter T-Mobile USA eine strategische Transaktion plane, deren Chef Robert Dawson aber mit Schwierigkeiten durch die Regulierungsbehörden rechne. “Das wird einmal mehr Spekulationen über die Übernahme eines Wettbewerbers anheizen, was keine neue Geschichte ist, die Telekom-Aktie aber leicht belasten könnte”, meinte ein Händler. Am Vortag hatte bereits eine Studie von Morgan Stanley die Titel belastet.
Im TecDax drohen den Solarworld-Titeln nach Einschätzung eines Händlers Kusverluste. Der Gründer und Grossaktionär Frank Asbeck (50) wolle seinen Anteil an dem Solarkonzern nach seinem Tod in eine Stiftung einbringen, die Ende vergangenen Jahres gegründet worden sei, schrieb das “Handelsblatt”. Dies bekräftige die Strategie Asbecks, seine Sperrminorität nicht zu verkaufen, und sollte allen Gerüchten einen Dämpfer verpassen, wonach Solarworld von Sharp oder General Electric (GE) übernommen werden könnte, sagte der Händler./gl/ck

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