Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kaum verändert – Negative Vorgaben, Warten auf US-BIP

FRANKFURT (awp international) – Der Dax wird am Freitag kaum verändert erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand gegen 8.10 Uhr bei 7.156 Punkten nahe dem Xetra-Schlussstand vom Vortag. Am Donnerstag hatte der deutsche Leitindex freundlich geschlossen und bei 7.180 Zählern den höchsten Stand seit Mai 2008 markiert.
Die Schwäche der Börsen in Japan drücke etwas auf die zuletzt weiter positive Stimmung an den Aktienmärkten, sagte ein Händler. Der Nikkei-225-Index sank in Tokio um mehr als ein ein Prozent, nachdem die Ratingagentur Standard & Poor’s S&P tags zuvor die Kreditwürdigkeit Japans herabgestuft hatte. Dies hätten die europäischen und amerikanischen Märkte aber schon am Vortag teilweise in die Kurse eingearbeitet. Von der Wall Street kommen indes kaum Impulse, wie ein Händler sagte. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones veränderte sich kaum seit dem Xetra-Daxschluss. Am Nachmittag dürften die Daten zum US-Wirtschaftswachstum und das von der Uni Michigan ermittelte Verbrauchervertrauen den Wochenausklang bestimmen. Insbesondere vor Bekanntgabe des Wirtschaftswachstum der USA im vierten Quartal dürfte eine gewisse Vorsicht herrschen, sagten Börsianer.
STAHLTITEL IM BLICK – NIPPON STEEL SENKT AUSBLICK
Stahltitel wie ThyssenKrupp im Dax und Salzgitter im MDax mittelgrosser Werte könnten Marktteilnehmern zufolge nach der schwachen Tendenz von Nippon Steel unter Druck geraten. Der japanische Stahlkonzern war zwar in den ersten neun Monaten seines Geschäftsjahres in die Gewinnzone zurückgekehrt, hatte jedoch den Ausblick für das Gesamtjahr gesenkt.
Aktien der Deutschen Börse rücken nach Aussagen von Werner Faymann in der “Süddeutschen Zeitung” in den Fokus. Mit Blick auf eine mögliche Transaktionssteuer auf Finanzgeschäfte sagte der österreichische Bundeskanzler dem Blatt: “Ich hoffe, in der EU auch Deutschland für den Plan zu gewinnen.” Ein Händler wertete dies aber als nicht neu. Deutschland setze sich bereits für eine solche Steuer ein. Vorbörslich reagierten die Titel der Deutschen Börse bei Lang & Schwarz (L&S) zunächst kaum.
BLICK AUF BILFINGER UND HOCHTIEF NACH VINCI-ZAHLEN
Mit Blick auf die Papiere der Deutschen Telekom verwiesen Händler auf Berichte, wonach Konzernchef Rene Obermann zuversichtlich ist, die Ziele für das abgeschlossene Geschäftsjahr erreicht zu haben. Das US-Geschäft soll demnach im laufenden Jahr die Trendwende schaffen. Ein Börsianer hält den Kurseinfluss für begrenzt. “Die Aktien sind derzeit in einer engen Spanne zwischen 9,60 Euro und 10,00 Euro gefangen”, sagte er mit Blick auf den Chart.
Nach Zahlen des französischen Konkurrenten Vinci könnten die Titel von Hochtief und Bilfinger Berger bewegt werden. Vinci hatte im Schlussquartal 2010 ein zweistelliges Umsatzplus erzielt, im Gesamtjahr hatten die Erlöse um neun Prozent auf 34,8 Milliarden Euro zugelegt. Damit hatte der Konzern die Erwartungen des Marktes übertroffen. “Das sollte sich nicht gerade negativ auf die deutschen Branchenkollegen auswirken”, sagte ein Händler.
TECHNOLOGIETITEL IM FOKUS NACH ZAHLEN VON AMAZON UND MICROSOFT
Der Autozulieferer Continental führt indes einem Medienbericht zufolge Gespräche mit Banken über die Refinanzierung von Darlehen im Volumen von 5,3 Milliarden Euro, die im kommenden Jahr fällig werden. “Die Refinanzierung sollte für Conti aber kein grösseres Problem werden, nachdem die operative Trendwende geschafft ist”, sagte ein Börsianer.
Technologie- und Internettitel von SAP bis Wirecard dürften Börsianer nach Zahlen von Microsoft und Amazon im Auge behalten. Sowohl der Softwarekonzern als auch der Internethändler hatten die Gewinnerwartungen Markteilnehmern zufolge übertroffen. Während SAP-Titel vorbörslich bei L&S zunächst im Minus lagen, legten Wirecard-Papiere mehr als ein Prozent zu./chs/fa

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft