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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Kaum verändert erwartet

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt wird zum Handelsstart am Dienstag erneut kaum bewegt erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Dax stand gegen 8.10 Uhr bei 7.078,80 Punkten und damit um marginale 0,01 Prozent über dem Xetra-Schlussstand vom Montag, als der deutsche Leitindex bereits nahezu unverändert aus dem Handel gegangen war.
In den USA waren die Börsen am Montag wegen eines Feiertages geschlossen geblieben, so dass von dieser Seite keine Impulse kommen. Die Aufmerksamkeit der Marktteilnehmer dürfte sich daher laut Händlern am Vormittag erst einmal auf den ZEW-Index richten, bevor am Nachmittag die Citigroup in den USA die Berichtssaison weiter fortführt. Zudem stehen danach noch US-Konjunkturdaten an, bevor der Technologiekonzern IBM nach dem US-Börsenschluss seine Zahlen vorlegt.
Gewinne erwarten Börsianer am Dienstag bei den Aktien von Chipherstellern wie Infineon und Dialog Semiconductor. Verwiesen wurde auf Kursgewinne asiatischer Konkurrenten wie Samsung und Hynix Semiconductor, die positiv auf einen Bericht der japanischen Zeitung “Nikkei” reagiert hätten. Darin hiess es, Elpida plane die Preise für DRAM-Chips noch in diesem Monat um etwa zehn Prozent zu erhöhen. Das habe die Chipwerte in Asien gestützt und dürfte sich auch hierzulande freundlich auf die Aktien auswirken, kommentierte ein Händler.
Für Auftrieb dürften auch Analystenstudien zu Daimler und Sky Deutschland sorgen. Morgan Stanley hatte die Papiere des Autokonzerns wegen einer besseren Lkw-Nachfrage in den USA und Deutschland von “Underweight” auf “Overweight” hochgestuft und das Ziel auf von 48 auf 70 Euro angehoben. Für die Aktien des Bezahlsenders hoben die Experten von Goldman Sachs ihr Kursziel wegen starker vorläufiger Zahlen für das vierte Quartal von 1,94 auf 2,72 Euro, beliessen die Einstufung aber auf “Neutral”.
Aktien von Hochtief könnten wegen der an diesem Dienstag auslaufenden erweiterten Annahmefrist des spanischen Bieters ACS im Blick stehen. Händler verwiesen allerdings darauf, dass die Spanier erst im Februar ihre Karten auf den Tisch legen werden. Zwar werde ACS am 21. Januar bekanntgeben, wie viele Aktien im ursprünglichen Tenderverfahren angeboten wurden. Mit Details dazu, wie viele Anteile der spanische Baukonzern nach der erweiterten Annahmefrist halten wird, ist aber erst Anfang Februar zu rechnen.
Die im SDax notierten Papiere von Pfleiderer könnte Unsicherheit belasten, nachdem der angeschlagene Bau- und Möbelzulieferer am Vorabend nach Xetra-Schluss mitgeteilt hatte, dass zwei Aufsichtsräte ihre Ämter niederlegen. Neben dem Vorsitzenden des Gremiums, Christopher von Hugo, wird auch Aufsichtsrat Helmut Burmester sein Amt zum 17. Februar niederlegen. Beide sind Vertreter des Pfleiderer-Grossaktionärs One Equity Partners. Mit dem Schritt wollten sie potenzielle Interessenkonflikte im Zusammenhang mit der anstehenden Restrukturierung bei Pfleiderer vermeiden, hiess es. Nach Ansicht eines Börsianers sollte die Nachricht allerdings kaum überraschen./tih/ag

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