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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Leichtes Minus – Negative US-Vorgaben, Zahlenflut

FRANKFURT (awp international) – Mit einer wahren Flut an Unternehmensbilanzen im Fokus werden die deutschen Aktienindizes am Mittwoch mit leichten Verlusten erwartet. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den Leitindex Dax stand gegen 8.05 Uhr bei 7.472 Punkten und damit um 0,39 Prozent unter dem Xetra-Schluss vom Dienstag.
Gewinnmitnahmen vor allem bei Rohstoff- und Technologiewerten hätten sich schon am Vorabend in New York gezeigt und dürften sich fortsetzen, sagte Händler Chris Weston von IG Markets. Die negative Vorgabe drücke den Markt zum Start ins Minus: Der Future auf den Dow Jones verlor 0,42 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Vortag. Der japanische Aktienmarkt bleibt in der “Goldenen Woche” bis einschliesslich Freitag geschlossen. Aus den USA kommen am Nachmittag der ISM-Index Dienste, die ADP-Daten und der Ölbericht.
REINGEWINN VON SIEMENS BESSER ALS GEDACHT
Mit Blick auf die Berichtssaison in Deutschland dürften etwa die Titel von Siemens auf Interesse stossen. Nach einem starken zweiten Geschäftsquartal erhörte der Konzern seine Gewinnprognose. Händlern zufolge fiel vor allem der Reingewinn besser als gedacht aus. Im vorbörslichen Handel beim Broker Lang & Schwarz (L&S) verbuchten die Aktien bereits Gewinne von etwa 0,5 Prozent.
Von einer positiven Überraschung sprachen die Börsianer auch bei Fresenius . Auf fruchtbaren Boden fiel bei den Händlern zum Beispiel die Nachricht, dass das Konzernergebnis und der Umsatz 2011 stärker als zunächst angenommen steigen sollen. Weiterhin glänzende Geschäfte der zweitgrössten Sparte Kabi hatten dem Medizinkonzern auch im ersten Quartal einen kräftigen Gewinnanstieg beschert. Bei L&S stiegen die Fresenius-Titel um circa 0,3 Prozent. Zudem übertraf der Gewinn der Tochter Fresenius Medical Care (FMC) einem Händler zufolge die Erwartungen.
GUTE ZAHLEN VON LINDE UND HENKEL
Gute Nachrichten gab es darüber hinaus von Linde . Der Industriegase-Spezialist und Anlagenbauer war dank des anhaltenden Booms in Asien mit deutlichen Zuwächsen in das neue Jahr 2011 gestartet. Ferner verbuchte der Konsumgüterhersteller Henkel dank seines florierenden Klebergeschäfts, neuen Produkten in der Kosmetik und der Nachfrage aus den Schwellenländern Zuwächse. Händlern zufolge fielen die Zahlen von Linde und Henkel besser als gedacht aus, was beide Papiere bereits vorbörslich stützte.
WINCOR NIXDORF SENKT UMSATZPROGNOSE – AKTIEN SACKEN BEI L&S AB
Der im MDax notierte Geldautomaten- und Kassensystemhersteller Wincor Nixdorf aber senkte seine Umsatzprognose für dieses Jahr. Zudem beschloss er ein Aktienrückkaufprogramm. Bei L&S sackten die Titel um über 6 Prozent ab. Auch der Verkehrstechnikkonzern Vossloh erwischte einen schwachen Start ins Jahr. Der Überschuss brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr fast 55 Prozent ein.
Mit positiven Meldungen wiederum wartete der Halbleiter-Zulieferer und Chemiekonzern Wacker Chemie auf. Nach einem Umsatz- und Gewinnsprung in den ersten drei Monaten erhöhte er die Ergebnisprognose für das Gesamtjahr etwas. Zudem legte der vom Konkurrenten Terex heiss umworbene Kranbauer Demag Cranes im zweiten Geschäftsquartal einen kräftigen Umsatz- sowie Gewinnsprung hin und schraubte seine Prognose für das laufende Jahr nach oben.
Ferner startete der im TecDax gelistete Medizin- und Sicherheitstechnik-Hersteller Drägerwerk dank einer weiterhin guten Nachfrage nach Medizingeräten vor allem in Asien und Nordamerika mit Zuwächsen bei Umsatz und Ergebnissen in das Jahr 2011.
SOLARWERTE MIT NEGATIVEN AUSSAGEN VON WETTBEWERBERN IM BLICK
Solarwerte wie Solarworld , Q-Cells und Phoenix Solar sollten Marktteilnehmer ebenfalls im Auge behalten. Händler verwiesen auf Aussagen von Konkurrenten als mögliche Belastungsfaktoren. So hat der weltgrösste Photovoltaikkonzern First Solar am Vorabend nach Börsenschluss mitgeteilt, im ersten Quartal einen Gewinnrückgang verzeichnet zu haben. An diesem Morgen stiess der norwegische Konkurrent REC ins gleiche Horn und warnte vor steigendem Preisdruck und einer sich abschwächenden Nachfrage. Das deutsche Branchenmitglied Sunways berichtete am Morgen ebenfalls über eine schwächere Nachfrage im ersten Quartal./la/rum

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