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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Schwach – Fukushima erreicht Tschernobyl-Risiko

FRANKFURT (awp international) – Die Anhebung der Risikoeinstufung für den Atomstörfall im Kraftwerk Fukushima dürfte am Dienstag auch den deutschen Anlegern zunächst die Stimmung verhageln. Der Unfall erhielt jetzt die Einstufung 7, was bisher nur die schwere Tschernobyl-Katastrophe hatte. Für den X-Dax als ausserbörslichen Indikator für den Leitindex Dax ging es nach dieser Nachricht und schwach aufgenommenen Alcoa-Zahlen bis 8.10 Uhr auf 7.150,95 Punkte nach unten. Er lag damit 0,75 Prozent unter dem Xetra-Schlusskurs des bereits leichteren Wochenauftakts.
Der neuen Einstufung des Atomunfalls in Fukushima zufolge sind Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt in einem weiten Umfeld zu befürchten. Die freigesetzten radioaktiven Materialien würden bislang zehn Prozent der von Tschernobyl betragen, hiess es. Unterdessen wurde Japan am Morgen auch erneut von starken Nachbeben erschüttert. Den Nikkei-225-Index drückte dies um 1,69 Prozent ins Minus. Auch der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gibt einen klar negativen Trend vor: Er verlor 0,90 Prozent seit dem Xetra-Schluss am Montag. Neben der aktuellen Nachrichtenlage dürften am Nachmittag insbesondere die Daten der US-Handelsbilanz den weiteren Tagestrend beeinflussen.
ROHSTOFFWERTE NACH ALCOA-ZAHLEN IM BLICK – FRAPORT MIT VERKEHRSZAHLEN
Rohstoffwerte wie Aurubis und ThyssenKrupp sowie Salzgitter tendierten nach den Alcoa-Zahlen bei Lang & Schwarz vorbörslich etwas schwächer als der Gesamtmarkt. Der Aluminiumkonzern hat am Vorabend traditionell die Berichtssaison zum Auftaktquartal eröffnet und meldete bei einem Umsatzanstieg die Rückkehr in die Gewinnzone. Die Alcoa-Aktie wurde dennoch nachbörslich mit einem Minus von mehr als drei Prozent abgestraft. Börsianer zeigten sich enttäuscht vom Umsatzwachstum sowie der Marge. Die Alcoa-Zahlen gelten wegen der breiten Verwendung von Aluminium als eine Art Indikator für die gesamte Wirtschaft. Der Blick des aus Deutschland stammenden Konzernchefs Klaus Kleinfeld nach vorne fiel allerdings optimistisch aus: “Unser Ausblick für das weitere Jahr 2011 und danach bleibt sehr positiv”, sagte er.
Auch für Aktien von Fraport ging es nach Verkehrszahlen vorbörslich um 0,80 Prozent abwärts. Die späten Osterferien, die Japan-Krise und die Unruhen in Nordafrika haben auf das März-Geschäft gedrückt. Neben den Passagierzahlen sank auch das Fracht- und Luftpostaufkommen. Der Börsianer wertete die Zahlen als leicht negativ. Es scheine, als ob der positive Trend der vergangenen Monate erst einmal gestoppt sei.
REEBOK-AUSSAGEN STÜTZEN ADIDAS – STRÖER-ZAHLEN GEFALLEN
Aussagen zu Reebok hielten die Adidas-Aktien mit minus 0,16 Prozent indes vergleichsweise stabil. Die Tochtermarke des grössten deutschen Sportartikelherstellers will ihre Profitabilität in den kommenden fünf Jahren dem Niveau von Adidas annähern, erklärte Reebok-Chef Uli Becker laut Händlern in einem Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg. Für das Sentiment dürften die Aussagen leicht positiv sein, erklärte ein Börsianer. Allerdings habe Reebok bereits eine Verbesserung bei den zuletzt vorgelegten Zahlen gezeigt.
Ströer-Aktien gewannen nach den Zahlen für 2010 sogar rund 2 Prozent. Laut einer ersten Händlereinschätzung fiel vor allem das Vorsteuerergebnis etwas besser als erwartet aus. Auf den ersten Blick sähen die Zahlen des Spezialisten für Aussenwerbung gut aus, sagte ein Händler. Die Aussagen für das laufende Jahr hörten sich ebenfalls gut an. Er warte aber noch auf weitere Details./ag/fa

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