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AKTIEN FRANKFURT/Ausblick: Schwächer – Unsicherheit treibt Anleger in Bärenlager

FRANKFURT (awp international) – Der Dax dürfte am Donnerstag zum Auftakt weiter Schwäche zeigen. Die Zuversicht der Anleger habe mit dem überraschenden Handelsbilanzdefizit von China einen weiteren Nackenschlag erhalten, sagte ein Marktstratege. Der X-Dax als ausserbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex fiel gegen 8.10 Uhr auf den tiefsten Stand seit Ende Januar bei 7.069 Punkten – 0,88 Prozent unter dem Xetra-Vortagsschluss.
Für das Reich der Mitte ist es das erste Defizit seit März vergangenen Jahres und dabei das deutlichste seit Februar 2004. Gemeinsam mit der anhaltenden geopolitischen Unsicherheit und belastenden Reaktionen im Ölpreis würden die Investoren immer tiefer ins Bärenlager getrieben, so der Stratege. Entsprechend schwach sind auch die Vorgaben: Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial verlor seit dem Xetra-Schluss am Vortag 0,53 Prozent und auch in Asien dominierten Kursverluste. Neben dem Monatsbericht der EZB und der US-Handelsbilanz richten sich die Augen der Anleger vor allem auf zahlreiche Quartalsberichte.
K+S, LINDE, DEUTSCHE POST UND MUNICH RE IM DAX MIT ZAHLEN
Alleine im Dax legen mit K+S , Linde , der Deutschen Post und Munich Re vier Unternehmen ihre Zahlen vor. Dabei konnten sich die Papiere von K+S und der Post vorbörslich mit leichten Kursgewinnen dem negativen Trend entziehen. Der Düngemittel- und Salzproduzent hat seine Umsatzprognose für das laufende Jahr etwas erhöht und auch die Ergebnisse des Vorjahres wurden von Händlern positiv aufgenommen. Die Post-Aktie profitierte dagegen vor allem von der unerwartet hohen Dividende. Die Bilanz für 2010 selbst wurde trotz eines Rekordgewinns als “gemischt” bewertet.
Mit dem Markt schwächer präsentierten sich die Papiere der Munich Re. Der weltgrösste Rückversicherer sieht sein Gewinnziel wegen der bereits aufgelaufenen Kosten für Naturkatastrophen in Gefahr. Kaum verändert tendierten indes Linde-Aktien. Der Industriegase-Spezialist hat das Jahr 2010 mit einem neuen Spitzenwert beim Gewinn und Umsatz abgeschlossen und kündigte nach dem vorherigen Stillstand für 2010 wieder eine Dividendenerhöhung an.
GEA UND TOGNUM IM MDAX IM FOKUS
Der Maschinenbau-Konzern Gea hat sich für das laufende Jahr mindestens fünf Prozent organisches Wachstum bei Auftragseingang und Umsatz vorgenommen. Zunächst lag der Fokus der Anleger aber wohl auf dem Gewinn des Vorjahres. Unter dem Strich fiel der Rückgang stärker aus als von den von dpa-AFX befragten Analysten erwartet. Entsprechend schwach lagen die Aktien vorbörslich im Rennen.
Etwas weniger schwach zeigten sich Tognum . Der von Daimler und Rolls-Royce heiss umworbene Dieselmotoren- und Energieanlagenspezialist ist nach dem Einbruch im Krisenjahr 2009 operativ wieder in Fahrt./ag/chs

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