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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Dax im Minus – Neue Sorgen um Griechenland

FRANKFURT (awp international) – Neu aufgeflammte Sorgen um die griechischen Staatsschulden haben den Dax im frühen Handel am Montag belastet. Der deutsche Leitindex sank um 0,63 Prozent auf 7.133,00 Punkte, nachdem er am Freitag noch um 0,44 Prozent gestiegen war. Für den MDax der mittelgrossen Werte hingegen rückte um 0,05 Prozent vor auf 918,15 Punkte.
Laut einem Bericht der griechischen Tageszeitung “Eleftherotypia” soll Griechenland Anfang des Monats bei der Europäischen Union und beim Internationalen Währungsfonds wegen einer Umschuldung angefragt haben. Die griechische Regierung dementierte den Artikel. Dennoch zählten Finanzwerte zu den grössten Verlierern am Markt. So fielen Commerzbank um 2,18 Prozent auf 4,314 Euro und Allianz um 1,79 Prozent auf 101,45 Euro. Die Anteilsscheine der Deutschen Bank gaben um 2,08 Prozent nach auf 40,22 Euro. Das Finanzinstitut meldete zudem, mit seinem geplanten Verkauf der BHF-Bank an die Liechtensteiner LGT-Bank in letzter Minute gescheitert zu sein.
Im Bankensektor standen ferner die Titel der Aareal-Bank im Blick, die bei 21,045 Euro ex Bezugsrechte gehandelt werden. Zudem wurde der Handel mit den bedingten Wandelanleihen der Commerzbank aufgenommen, die im Rahmen der Kapitalerhöhung des Finanzinstituts ausgegeben wurden. Zuletzt notierten die Wandelanleihen bei 4,099 Euro.
STAHLWERTE LEIDEN UNTER BRANCHENSTUDIE
Die Papiere von ThyssenKrupp und Salzgitter verloren nach einer skeptischen Branchenstudie von Goldman Sachs jeweils etwa 2 Prozent. Das Finanzinstitut hatte beide Aktien abgestuft – ThyssenKrupp von “Buy” auf “Neutral” und Salzgitter von “Neutral” auf “Sell”. Salzgitter sieht der Experte als einen der unattraktivsten Werte im Sektor. ThyssenKrupp sei zwar ein Qualitätstitel, allerdings bereits ausreichend bewertet.
Die Papiere der Deutschen Telekom notierten mit einem minimalen Minus von 0,04 Prozent auf 11,255 Euro kaum verändert. Das Telekomunternehmen und sein französischer Mitbewerber France Telecom-Orange wollen ihre Kräfte im Einkauf bündeln und dadurch einen Milliardenbetrag einsparen. Im vierten Quartal soll ein Gemeinschaftsunternehmen an den Start gehen, das die Beschaffung von Endgeräten, Netzausrüstung, Service-Plattformen und Computersystemen übernimmt. Börsianer verwiesen zudem auf einen Medienbericht aus Kreisen, wonach die Deutsche Telekom eine gemeinsame Nutzung von Mobilfunknetzwerken mit der France Telecom plane.
AIR BERLIN NACH VORSTANDSINTERVIEW LEICHT IM MINUS
Im SDax sanken die Papiere von Air Berlin um 0,33 Prozent auf 3,02 Euro. “Das erste Quartal 2011 sieht nicht ganz so gut aus, was insbesondere der Krise in Nordafrika geschuldet ist”, sagte Finanzvorstand Ulf Hüttmeyer dem “Tagesspiegel am Sonntag”. “Wenn die Lage in Ägypten weiter so bleibt und die Sommersaison in Ägypten schwach verläuft, dann müssen wir sehen, was das für Auswirkungen auf unser Geschäft hat.” Analyst Johannes Braun von der Commerzbank behielt indes seine “Hold”-Einschätzung für die Papiere von Air Berlin bei. Sein Kursziel beträgt unverändert 2,90 Euro. Der Experte bezeichnete Hüttmeyers Aussagen als “nicht wirklich neu”. Gleichwohl erinnerten sie erneut daran, dass das Geschäft in diesem Jahr nicht leichter werde./la/ck

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