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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Fester – Freundliche Vorgaben treiben an

FRANKFURT (awp international) – Angesichts freundlicher Vorgaben von den Überseebörsen hat der Dax am Dienstag wieder Kurs auf sein Jahreshoch genommen. Anhaltende Unsicherheiten um die politische Lage im Nahen Osten schüttelte der Aktienmarkt zunächst ab. So kletterte der Dax im frühen Handel um 0,70 Prozent auf 7.126,75 Punkte. Mit 7.180 Punkten hatte er in der Vorwoche den höchsten Stand seit Mai 2008 erklommen. Für den MDax ging um 0,77 Prozent auf 10.217,85 Punkte nach oben, der TecDax stieg belastet von Qiagen-Verlusten nur um 0,29 Prozent auf 870,25 Punkte.
Händler verweisen insbesondere auf die positive Vorgabe der Wall Street als Antrieb. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrial gewann 0,52 Prozent seit dem Handelsschluss auf Xetra am Vortag. Aber auch der japanische und chinesische Aktienmarkt sorgen für freundliche Börsenstimmung. Den Tagesausklang dürften Konjunkturdaten wie die US-Bauausgaben und der ISM-Index des verarbeitenden Gewerbes mitbestimmen. Zuvor dürften jedoch zunächst Reaktionen auf Quartalsberichte den Handelsverlauf prägen.
DEUTSCHE BANK-AKTIEN STEIGEN NACH ECKDATEN – INFINEON MIT HÖHERER PROGNOSE
Nach überraschend vorgelegten Eckdaten zum vierten Quartal stiegen Aktien der Deutschen Bank um 1,02 Prozent auf 43,610 Euro. Wegen des Konzernumbaus und der Übernahme der Postbank sowie der Privatbank Sal. Oppenheim ist der Gewinn von 1,3 Milliarden Euro im Vorjahresquartal auf rund 600 Millionen Euro deutlich gesunken, die Erträge stiegen aber vorläufigen Berechnungen zufolge von 5,5 Milliarden Euro im vierten Quartal 2009 auf rund 7,4 Milliarden. Ein Händler sagte: “Die Deutsche Bank hat offenbar alle Belastungen im vierten Quartal verbucht, um 2011 richtig loszulegen.” Insgesamt müssten aber noch die Details am Donnerstag abgewartet werden.
Infineon erhöhte nach einem überraschend hohen Gewinn im ersten Geschäftsquartal seine Prognose für das Gesamtjahr. Für die Halbleitertitel ging es daraufhin um 2,60 Prozent auf 7,922 Euro an die Dax-Spitze. Erste Reaktionen von Analysten fielen positiv aus. So stockten die Experten der Investmentbank Cheuvreux ihre Ergebnisprognose um 10 Prozent und das Kursziel für die Infineon-Aktie von 5,50 auf 8,50 Euro auf. Das erste Quartal sei stark ausgefallen.
Eine Kaufempfehlung der UBS trieb Papiere der Metro auf dem zweiten Indexplatz um 1,73 Prozent auf 52,320 Euro nach oben. Trotz der Abhängigkeit von zyklischer Nachfrage und vom osteuropäischen Markt habe der Handelskonzern die Rezession gut überstanden, schrieb Analyst Matthew Taylor in seiner Studie. Die Zahlen zum vierten Quartal hätten zwar die optimistischsten Erwartungen verfehlt, allerdings aufgrund externer Faktoren. Grundsätzlich sei Metro auf gutem Weg zu einem soliden Wachstum im zweistelligen Prozentbereich.
AURUBIS UND QIAGEN NACH ZAHLEN AM MDAX- UND TECDAX-ENDE
Aurubis-Aktien sackten als mit Abstand schwächster MDax-Wert um 4,72 Prozent auf 39,1750 Euro ab. Der Kupferkonzern ist im ersten Geschäftsquartal in die roten Zahlen gerutscht. Das operative Ergebnis nach eigener Definition lag wegen Sondereffekten bei minus 21 Millionen Euro. Das Vorsteuerergebnis betrug 135 Millionen Euro. Im entsprechenden Vorjahreszeitraum hatte das operative Ergebnis noch bei plus 47 Millionen Euro gelegen. Ein Händler erinnerte jedoch an hohe Sonderbelastungen, die das Ergebnis verhagelt hätten.
Im TecDax setzten Qiagen-Papiere ebenfalls nach Zahlen ihre jüngste Abwärtsbewegung fort und gaben 3,08 Prozent auf 13,045 Euro ab. Das Biotechunternehmen hat im vierten Quartal bei einem leicht rückläufigen Umsatz operativ mehr verdient als im Vorjahr. Ein Börsianer monierte jedoch den Ausblick für das laufende Geschäftsjahr, der unter den Erwartungen geblieben sei. Erste Analystenreaktionen hätten dies entsprechend bestätigt./ag/rum

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