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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Kaum verändert – Nikkei stützt vor Daten

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt hat sich am Mittwoch weiter auf seinem Vortagesniveau bewegt. Der Dax stand am Morgen um 0,03 Prozent höher bei 6.277,45 Punkten. Händler sprachen von Zurückhaltung vor wichtigen Konjunkturdaten aus den USA. Der Leitindex hatte sich in den vergangenen zwei Wochen gut entwickelt und steht fast sechs Prozent höher als Ende August. Der MDax mittelgrosser Werte legte am Morgen 0,01 Prozent auf 8.761,74 Punkte zu. Der Auswahlindex für Technologiewerte TecDax gewann 0,02 Prozent bei 779,96 Punkten.
Insgesamt positiv werten Händler die Vorgabe. Deutliche Kursgewinne in Japan hellten die Stimmung wieder auf, während diese zunächst unter der schwachen Schlusstendenz der Wall Street gelitten hatte. Der Future auf den US-Leitindex Dow Jones Industrials verlor 0,28 Prozent seit dem Vortages-Daxschluss auf Xetra. In Tokio sprang der Nikkei 225 indes wegen Interventionen zugunsten des Yen um 2,34 Prozent hoch. Japan stemmt sich gegen den rasanten Höhenflug seiner Währung und soll am Morgen mit Dollar-Stützungskäufen direkt in den Devisenmarkt eingegriffen haben. Die am Nachmittag anstehende Flut von US-Konjunkturdaten lässt aber Zurückhaltung der Anleger erwarten. Bisher sei die Nachrichtenlage dünn, sagten Händler.
KEIN KLARER BRANCHENTREND OHNE NEUE NACHRICHTEN
Aus Mangel an bewegenden Nachrichten liess sich keine Branchentrend im Dax ablesen. An der Indexspitze standen Infineon mit plus 1,07 Prozent auf 4,347 Euro. Merrill Lynch hatte aber den Sektor der europäischen Technologiewerte auf “Neutral” abgestuft und Exane senkte das Ziel für die Aktien des Chipunternehmens, liegt aber mit 6,80 Euro weiter klar über dem aktuellen Kurs. Händler verwiesen auch auf die jüngst schwache Entwicklung der Aktie, die sich nun stabilisiere. Deutsche Börse verteuerten sich als zweitbester Wert um 0,95 Prozent auf 50,80 Euro. Am Dax-Ende standen Merck mit minus 1,28 Prozent auf 70,99 Euro. Händler verwiesen auf eine Abstufung durch Macquarie auf “Neutral”, die das Papier belaste.
Einige wenige Titel aus dem MDax und SDax werden unterdessen am Morgen von Unternehmensnachrichten bewegt: Lanxess-Aktien legten nach Aussagen zum Ausblick des Spezialchemiekonzerns an der MDax-Spitze 1,63 Prozent auf 40,495 Euro zu. Nach dem Ende des Umbaus und der Bewältigung der Krise setzt Lanxess voll auf Wachstum und will das operative Ergebnis bis 2015 um rund 80 Prozent steigern. Das Ergebnisziel für das laufende Jahr wurde bestätigt. Ein Börsianer wertet das Jahresziel leicht positiv, die Aussagen zur langfristigen Entwicklung seien wegen fehlender Schätzungen schwer einzuordnen.
SPRINGER LEIDEN UNTER ERWARTETER PLATZIERUNG
Die Papiere des MDax-Aufsteigers Axel Springer zählten dagegen mit minus 1,49 Prozent auf 95,02 Euro zu den Verlierern. Wie Springer-Finanzchef (CFO) Lothar Lanz der “Börsen-Zeitung” erklärte, hält der Medienkonzern an seinen Platzierungsplänen fest. “Wir haben fest vor, die Aktien noch in diesem Jahr zu platzieren”, sagte Lanz. “Die Pläne sind zwar bekannt, dürften den Kurs allerdings nochmals belasten”, sagte ein Börsianer. Mit der Platzierung steige der Streubesitz auf mehr als 40 Prozent.
Aktien von Roth & Rau kletterten mit plus 2,65 Prozent auf 20,50 Euro an die TecDax-Spitze. Eine Studie der DZ Bank gebe der Aktie des auf die Solarindustrie spezialisierten Anlagenbauers Auftrieb, sagte ein Börsianer. Analyst Sven Kürten hob seine Einstufung von “Verkaufen” auf “Kaufen” und stockte den Fairen Wert von 20 auf 24 Euro auf. Gespräche mit Herstellern nach der Photovoltaikmesse in Valencia hätten gezeigt, dass die Kundennachfrage erfreulich hoch bleibe./fat/tih

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