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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Schwach – Negative Vorgaben belasten

FRANKFURT (awp international) – Belastet von negativen Vorgaben hat der deutsche Aktienmarkt am Mittwoch Verluste verbucht. Der Dax sank im frühen Handel um 1,14 Prozent auf 6.214,42 Punkte, nachdem er bereits am Dienstag um 1,03 Prozent nachgegeben hatte. Der MDax mittelgrosser Werte verlor 1,05 Prozent auf 8.463,34 Punkte und der Technologiewerte-Index TecDax fiel um 1,27 Prozent auf 756,07 Punkte.
Händler begründeten die trübe Stimmung vor allem mit weiter fallenden Notierungen an den asiatischen Börsen. Der Future auf den weltweiten Leitindex Dow Jones Industrial sackte ebenfalls ab und verlor seit dem Xetra-Schluss vom Vortag 0,61 Prozent. Im Fokus stehen weiterhin die Zahlen aus der Bilanzsaison mit dem Versorger Eon als Highlight.
Eon konnte einer ersten Händlereinschätzung zufolge mit seinem Umsatz und Reingewinn im ersten Halbjahr leicht positiv überraschen. Zudem bekräftigte das Unternehmen seinen Ausblick. Insgesamt aber dominiere weiterhin die Diskussion um die Steuerpläne der Regierung und auch um die Laufzeitenverlängerung für Atomkraftwerke, sagte ein Börsianer. Die Papiere verloren in dem trübem Marktumfeld 1,11 Prozent auf 23,185 Euro.
RHEINMETALL ENTTÄUSCHT MIT SEINER PROGNOSEERHÖHUNG
Im MDax übernahmen die Aktien von Rheinmetall die rote Laterne. Sie fielen um 4,09 Prozent auf 45,36 Euro. Der Autozulieferer und Rüstungskonzern erhöhte zwar wegen der gestiegenen Automobilproduktion seine Jahresprognose für 2010. Für das zweite Halbjahr rechnen die Düsseldorfer mit einer weiter positiven Entwicklung. Dabei dürfte das Umsatzwachstum im Automobilzuliefergeschäft aber unter der Rate der ersten Jahreshälfte zurückbleiben. Ein Händler sprach deshalb von einer “enttäuschenden Prognoseerhöhung”.
Die anziehende Nachfrage und gestiegene Preise bescherten dem Stahlhändler Klöckner & Co (KlöCo) im ersten Halbjahr einen kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg. Die Zahlen fielen etwas besser als gedacht aus, sagte ein Händler. Dass die Stahlpreise laut Unternehmensmitteilung wegen des zu schnellen Anfahrens der Produktionskapazitäten seit Ende des zweiten Quartals zunehmend unter Druck geraten sind, dürfte zwar nicht wirklich überraschen, ergänzte der Börsianer. Dennoch habe die Bemerkung die Titel belastet. Zuletzt sackten sie um 4,01 Prozent ab auf 16,38 Euro.
Unter den Rohstoffwerten gerieten auch die Titel von Aurubis in den Blick. Die Neunmonatszahlen von Europas grösster Kupferhütte übertrafen einem Händler zufolge die durchschnittlichen Analystenerwartungen. Aurubis-Anteilsscheine schwankten um ihren Vortageskurs und gewannen zuletzt 0,82 Prozent auf 36,295 Euro.
TUI-TITEL NACH ZAHLEN SEHR SCHWACH
Tui-Titel wiederum fielen um 2,61 Prozent auf 7,721 Euro. Der weltgrösste Reisekonzern ist wegen der Flugausfälle nach dem Vulkanausbruch in Island im dritten Quartal erneut in die roten Zahlen gerutscht. Nach Zahlen sanken die Aktien von Douglas um 0,22 Prozent. Das Zahlenwerk des Handelskonzerns habe leicht enttäuscht, meinte ein Händler.
Ferner verdiente der Mobilfunkanbieter Freenet im zweiten Quartal trotz eines Umsatzrückgangs mehr als im Vorjahr. Mit seinem Überschuss übertraf das Unternehmen die Analystenprognosen. Den durchschnittlichen monatlichen Umsatz je Kunde konnte Freenet sowohl bei Vertrags- als auch bei Prepaid-Kunden gegenüber dem Vorjahr stabilisieren. Im Vergleich zum ersten Quartal zeigte sich sogar eine leichte Steigerung. Insofern kletterten die Aktien mit einem Plus von 3,23 Prozent auf 8,243 Euro an die Spitze des TecDax. Schlusslicht aber waren die Papiere des Solarkonzerns Phoenix Solar , die nach Zahlen 4,55 Prozent auf 31,50 Euro verloren./la/ag

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