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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Schwach – Sorgen um Schuldenkrise belasten

FRANKFURT (awp international) – Negative Vorgaben haben am deutschen Aktienmarkt für einen schwächeren Start in die neue Handelswoche gesorgt. Der Dax knüpfte am Montagmorgen an seine Verluste der Vorwoche an und gab 0,65 Prozent auf 7.355,16 Punkte ab. Damit dämmte der Leitindex seine Verluste vom Handelsauftakt etwas ein. Der MDax der mittelgrossen Werte verlor 0,33 Prozent auf 10.815,07 Punkte und auch der TecDax fiel um 0,77 Prozent auf 921,02 Punkte.
“Die Belastungsfaktoren der Vorwoche sind weiter Thema”, sagte Marktstratege Ben Potter von IG Markets. So hielten sich sowohl die Sorgen um die Schuldenkrise in der Eurozone als auch um das Wachstum der Weltwirtschaft und vor allem um die Dynamik der Chinesen. In Verbindung mit der saisonal schwächeren Börsenphase im Mai und Juni komme es zu Umschichtungen in Richtung defensiver Anlageklassen, so Potter. Die anhaltenden Sorgen um die Schuldenkrise in Europa hatten an der Wall Street am vergangenen Freitag für einen schwachen Wochenausklang gesorgt und auch in Asien tendierten die Märkte an diesem Montag zuletzt schwächer.
HOCHTIEF-VERLUST WENIGER DRAMATISCH
Auf Unternehmensseite sorgten zunächst die Zahlen des grössten deutschen Baukonzerns Hochtief für Gesprächsstoff. Hohe Belastungen in Australien drückten Hochtief im ersten Quartal tief in die Verlustzone. Allerdings fiel der Verlust laut Börsianern nicht so hoch aus wie befürchtet. Ein Händler hob den deutlich gestiegenen Auftragseingang positiv hervor. Zudem hätten die Aktien der australischen Tochter Leighton positiv auf die Quartalszahlen reagiert, was auch die Hochtief-Aktien stütze. Sie verteuerten sich an der MDax-Spitze um 3,29 Prozent auf 59,39 Euro.
Metro-Aktien reagierten mit einem Abschlag von 0,57 Prozent auf 46,450 Euro auf Aussagen von Konzernchef Eckhard Cordes. Der Chef des Düsseldorfer Handelskonzerns erteilte einer Warenhaus-Ehe zwischen seinen Kaufhof-Filialen und dem Konkurrenten Karstadt eine Absage. “Wir brauchen Karstadt nicht”, sagte er in einem Interview dem Magazin “Der Spiegel”. Ein Börsianer sieht darin allerdings höchstens eine leichte Belastung, da die Erwartungen in dieser Hinsicht wohl nicht mehr allzu hoch gewesen seien. Am Bieterprozess für Karstadt hatte sich die Metro AG nicht beteiligt, weil sie nur an einem Teil der Warenhauskette Interesse hatte.
TOGNUM-GEBOT ANGEHOBEN
Bei Tognum bleibt die geplante Übernahme durch Daimler und Rolls-Royce weiter ein Thema. Die beiden Konzerne wollen für die Übernahme des Motorenbauers tiefer in die Tasche greifen. Die Bieter informierten das Friedrichshafener Unternehmen zunächst mündlich darüber, dass sie ihr Angebot von 24 Euro pro Aktie gegebenenfalls auf 26 Euro erhöhen wollen, wie der Dieselmotorenhersteller in der Nacht zum Samstag mitgeteilt hatte. Am Sonntag seien die Unterlagen an Tognum gegangen, erfuhr die Nachrichtenagentur dpa aus Verhandlungskreisen. Die Tognum-Aktien präsentierten sich gegen den insgesamt schwächeren Markt freundlich und legten um 0,60 Prozent auf 26,205 Euro zu. Laut Commerzbank-Analystin Yasmin Moschitz liegen auch die 26 Euro am unteren Ende der bislang am Markt genannten Spanne von 25 bis 29 Euro.
Analystenkommentare sorgten bei Gea Group und Stada für Kursreaktionen. Während Stada nach einer Kaufempfehlung durch die Citigroup 0,34 Prozent auf 29,68 Euro hinzu gewannen, ging es für die Gea-Papiere nach einer Abstufung um 1,32 Prozent auf 23,500 Euro nach unten./rum/ck

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