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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Verluste – Deutsche Börse 5 Prozent höher

FRANKFURT (awp international) – Der Dax hat am Donnerstag seine Rekordjagd erst einmal unterbrochen. Der Leitindex sank in der ersten Handelsstunde um 0,36 Prozent auf 7.294,73 Punkte. Am Mittwoch hatte er noch mit 7.350 Punkten abermals eine neue Höchstmarke seit Januar 2008 gesetzt. Der MDax mittelgrosser Werte gab um 0,47 Prozent nach auf 10.476,04 Punkte. Für den TecDax ging es um 0,52 Prozent auf 894,74 Punkte nach unten.
Die Vorgaben lieferten unterschiedliche Signale. So schloss der US-Leitindex Dow Jones zwar mit leichten Gewinnen so hoch wie seit Mitte Juni 2008 nicht mehr. Der Future auf den US-Leitindex aber fiel am Donnerstag um 0,07 Prozent seit dem Handelsschluss auf Xetra am Vortag. Von den anderen US-Indizes und den asiatischen Börsen kamen ebenfalls uneinheitliche Signale. Besondere Beachtung dürfte am Vormittag der Monatsbericht der Europäischen Zentralbank finden. Am Nachmittag folgen noch einige US-Daten, unter anderem mit den wöchentlichen Arbeitsmarktdaten.
DEUTSCHE BÖRSE SCHNELLEN NACH FUSIONSGESPRÄCHEN IN DIE HÖHE
Mit einem Kurssprung von 5,40 Prozent auf 60,55 Euro zogen die Papiere der Deutschen Börse die Aufmerksamkeit der Anleger auf sich. Der deutsche Börsenbetreiber und der Konkurrent NYSE Euronext hatten am späten Mittwochnachmittag “fortgeschrittene Gespräche” über einen möglichen Zusammenschluss bestätigt. Die Analysten zeigten sich darüber erfreut. Ein Zusammenschluss der beiden Börsenbetreiber wäre strategisch sinnvoll, da es Synergiepotenzial im europäischen Derivatehandel gebe und sich die Marktstellung im ausserbörslichen Handel verbessern würde, schrieb etwa der UBS-Experte Arnaud Giblat.
Die Aktien der Lufthansa dagegen sanken am Dax-Ende um 3,02 Prozent auf 15,42 Euro. Die Fluggesellschaft Air France-KLM hatte am Mittwochabend nach einem unerwartet schwierigen dritten Quartal eine Gewinnwarnung herausgegeben. “Das ist keine gute Nachricht für den deutschen Branchenprimus”, meinte ein Börsianer.
HEIDELBERGCEMENT NACH ZAHLEN IM MINUS
Eine deutliche Erholung in Nordamerika und Europa hatte indes dem Baustoffkonzern HeidelbergCement im Schlussquartal 2010 zu einem Ergebnissprung verholfen. Händlern zufolge blieben die Quartalszahlen aber hinter den Erwartungen zurück. In der Folge sanken die Titel als drittschwächster Wert im Leitindex um 1,26 Prozent auf 47,82 Euro.
Indes läuft die Berichtssaison auch bei den MDax-Unternehmen weiter. Der Hersteller von Spezialverpackungen Gerresheimer liess die Krise im Geschäftsjahr 2010 mit einem Rekordgewinn hinter sich und will wieder eine Dividende ausschütten. Der Konzern erfüllte die selbst gesteckten Ziele und übertraf die Erwartungen der Analysten überwiegend. Daher rückten die Anteile um 1,09 Prozent vor auf 30,205 Euro.
ZAHLEN VON RHÖN-KLINIKUM ENTTÄUSCHEN
Geschäftszahlen präsentierte auch der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum . Das Unternehmen verdiente 2010 dank einer höheren Patientenzahl mehr als im Vorjahr. Das Management erreichte zwar seine eigenen Erwartungen. Analysten dagegen hatten sowohl beim Umsatz wie auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen mit etwas mehr gerechnet. Dies führte zu einem Kursminus von 1,18 Prozent auf 16,715 Euro.
Am TecDax-Ende knüpften die Papiere des Schaltkreis-Herstellers Dialog Semiconductor an ihre jüngste Schwäche an und fielen um weitere 4,23 Prozent auf 15,505 Euro. Nachdem das Unternehmen die Umsätze für das vergangene Geschäftsjahr bereits vorab berichtet hatte, habe jetzt die Gewinnseite die Erwartungen enttäuscht, sagte ein Börsianer.
la/gl

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