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AKTIEN FRANKFURT/Eröffnung: Wenig verändert – Markt in Warteposition

FRANKFURT (awp international) – Der deutsche Aktienmarkt ist am Dienstag nur geringfügig bewegt in den Handel gestartet. Der Dax lag nach etwas mehr als einer Handelsstunde mit 0,05 Prozent im Plus bei 6.819,31 Punkten. Am Vortag hatte der deutsche Leitindex zum Wochenauftakt bereits 2,28 Prozent zugelegt. Für den MDax der mittelgrossen Werte ging es indes um 0,24 Prozent auf 9.988,43 Punkte nach unten und auch der TecDax lag mit 0,25 Prozent im Minus bei 895,12 Punkten.
“Wir sind aktuell in einer Warteposition, in der sich Markt bei einer sinkenden Volatilität einpendelt”, sagte Marktstratege Thilo Müller von MB Fund Advisory. Wichtig seien nun fallende Ölpreise, für die ein Rückzug Gaddafis und damit ein Einstellen der Kampfhandlungen in Libyen das beste Szenario sei. “Mangels einer kurzfristigen Perspektive sind wir davon aber noch ein ganzes Stück entfernt”. Zudem sieht der Experte von Tag zu Tag die Hoffnung auf eine Stabilisierung der Lage in Japan wachsen, so lange eine unkontrollierte Eskalation an den havarierten Atomreaktoren weiter ausbleibt.
METRO-ZAHLEN OHNE GRÖSSERE ÜBERRASCHUNGEN
Auf der Unternehmensseite standen die Metro-Papiere mit vorgelegten Zahlen im Fokus. Der Handelskonzern verdiente im Geschäftsjahr 2010 deutlich mehr und will seinen Wachstumskurs auch 2011 fortsetzen. Die Titel gaben als Dax-Schlusslicht jedoch um 2,15 Prozent auf 49,025 Euro nach. Händlern zufolge ist die Bilanz “ohne grosse Überraschungen” ausgefallen. Das um Sondereffekte bereinigte operative Ergebnis sei etwas stärker als von den meisten Analysten erwartet gestiegen, beim Nettoergebnis habe der Konzern dagegen leicht unter den Marktschätzungen gelegen. Die Dividende schätzte ein Börsianer indes “besser als erwartet” ein.
Die Papiere von Eon und RWE stiegen dagegen jeweils um knapp ein Prozent. Händler verwiesen auf Aussagen von Eon-Chef Johannes Teyssen in der “Rheinischen Post”, wonach der Versorger die Belastung durch die Atomsteuer nach dem Atom-Moratorium deutlich senken wolle. Ein Ausstieg aus der Atomkraft sei demnach nicht geplant und der Konzern schliesse nicht aus, neue Atomkraftwerke in Grossbritannien zu bauen, sagte ein Händler. Aus dessen Sicht sollte eine geringere steuerliche Belastung nach dem Schliessen der älteren Kraftwerke nicht überraschen.
THYSSEN NACH EINER STUDIE UND RATIONAL NACH ZAHLEN GEFRAGT
Um 2,15 Prozent auf 28,245 Euro nach oben ging es auch bei den Papieren von ThyssenKrupp , nachdem Analyst Michael Shillaker von der Credit Suisse sein Kursziel für den Stahlkonzern angehoben und sein Urteil mit “Outperform” bestätigt hatte. Der Experte bleibt angesichts des starken Geschäftsmodells und hinsichtlich des langfristigen Wachstums optimistisch und sieht für 2011 eine Reihe von Kurstreibern. Die jüngste Kursschwäche eröffne daher eine günstige Kaufgelegenheit.
Im MDax gab es Zahlen von Rational . Der Grossküchengeräte-Hersteller beendete das abgelaufene Jahr mit einem deutlichen Gewinnzuwachs und dem höchsten Umsatz seiner Unternehmensgeschichte. Ersten Händlerstimmen zufolge fiel die Bilanz “besser als erwartet” aus. Auch eine hohe Sonderdividende wurde gelobt. Die Papiere waren mit einem Plus von 1,71 Prozent auf 160,15 Euro unter den besten Werten im MDax zu finden. Aktien von Tui lagen dagegen mit 0,28 Prozent im Minus bei 8,562 Euro. Zuvor hatte es Berichte gegeben, wonach der geplante Börsengang der Hapag-Lloyd-Beteiligung möglicherweise aufgeschoben werden soll.
NORDEX LEGEN IM TECDAX ZU
Kursgewinne gab es zudem im TecDax bei den Nordex-Aktien , die um 1,60 Prozent auf 7,603 Euro kletterten. Laut Händlern wirkte sich ein Medienbericht zur Förderung von Windenergie positiv aus. Wie der “Spiegel” berichtete, feilt die Bundesregierung angesichts der Debatte um atomaren Strom an einem Aktionsprogramm für Energieeffizienz und erneuerbare Energien. Dabei soll der Schwerpunkt auf Windkraftanlagen auf hoher See liegen./tih/la

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