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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax dreht wegen Gewinnmitnahmen ins Minus

FRANKFURT (awp international) – Der Dax hat am Freitag im Handelsverlauf deutlich ins Minus gedreht und 0,55 Prozent tiefer bei 7.403,31 Punkten geschlossen. Auf Wochensicht gab das Börsenbarometer 1,19 Prozent ab.
Analyst Andre Saenger von IG Markets sprach von Gewinnmitnahmen, nachdem der deutsche Leitindex zuvor von guten hiesigen Wirtschaftsdaten und Unternehmenszahlen profitiert hatte. Weitere Börsianer verwiesen auf Inflationssorgen und seit Tagen beunruhigende Verwerfungen an den Rohstoff- und Devisenmärkten.
THYSSENKRUPP FÜHREN GEWINNER IM DAX AN
Die anderen Indizes zeigten sich am Freitag indes wenig beeindruckt von der Dax-Schwäche: Für den MDax der mittelgrossen Werte ging es um 0,85 Prozent auf 10 850,66 Punkte bergauf, was den höchsten Schlussstand seit Juli 2007 bedeutete, der TecDax gewann 0,65 Prozent auf 928,35 Punkte.
Die ThyssenKrupp-Papiere führten nach Zahlen die Gewinnerliste im Dax mit einem Aufschlag von 2,81 Prozent auf 33,650 Euro an. Die Geschäfte des Stahlkonzerns laufen immer besser. Im zweiten Quartal hat das Unternehmen den höchsten Umsatz seit dem Ausbruch der Wirtschaftskrise Ende 2008 erzielt und damit am Markt viel Lob geerntet. Laut Händlern sehen sowohl die Zahlen als auch der Ausblick “vielversprechend” aus. Ferner gab es im Dax noch zahlreiche Dividendenauszahlungen, weshalb einige Papiere wie etwa die der Deutschen Telekom nur optisch deutlich im Minus lagen.
IMMOBILIENWERTE LEGEN NACH ZAHLEN ZU
Die EADS-Titel stiegen als MDax-Spitzenreiter um 5,15 Prozent auf 22,980 Euro, obwohl der ungünstige Dollarkurs den Luftfahrt- und Rüstungskonzern im ersten Quartal in die roten Zahlen rutschen liess. Sorgen um das eigentliche Geschäft muss er sich wegen des Aufschwungs allerdings kaum machen. Für die Aktien von Aurubis ging es um 4,32 Prozent auf 42,620 Euro hoch, nachdem der Kupferkonzern seinen Ausblick konkretisiert hatte. Händlern zufolge war zudem das erste Halbjahr besser als erwartet ausgefallen.
Die Anteilsscheine des Einkaufszentren-Betreibers Deutsche EuroShop legten nach erwartungsgemäss starken Zahlen um 2,81 Prozent auf 28,705 Euro zu. Etwas weniger Begeisterung lösten die Zahlen von IVG Immobilien aus, deren Titel dennoch 1,24 Prozent auf 6,060 Euro gewannen. Dagegen gaben die Papiere von HHLA um 0,90 Prozent auf 31,855 Euro nach. Der Hafenbetreiber konnte trotz eines überraschend deutlichen Umsatzsprungs im ersten Quartal die Gewinnerwartungen der Analysten nicht erfüllen. Auch der angehobene Ausblick half nicht.
Im TecDax sprangen die Aktien von SMA Solar dank weniger schlecht als befürchtet ausgefallener Zahlen um 4,95 Prozent auf 79,12 Euro hoch. Nach erneut roten Zahlen bei Konkurrent Roth & Rau gewannen dessen Aktien 0,90 Prozent auf 23,500 Euro – hier blicken die Investoren derzeit laut Händlern vor allem die anstehende Übernahme. Die Jenoptik-Papiere rückten um 1,75 Prozent auf 6,00 Euro vor. Der Technologiekonzern hatte zum Jahresauftakt Umsatz und Auftragseingang gesteigert und wieder einen Gewinn erwirtschaftet.
Der Eurostoxx 50 gab am Freitag 0,77 Prozent auf 2894,60 Punkte ab. Auch die nationalen Indizes in Paris und London schlossen im Minus. Der New Yorker Dow Jones Industrial präsentierte sich zum europäischen Handelsende ebenfalls in der Verlustzone.
Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 2,91 (Donnerstag: 2,87) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,16 Prozent auf 122,81 Punkte. Der Bund Future gewann 0,14 Prozent auf 124,47 Punkte. Der Kurs des Euro sank indes auf 1,4161 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Nachmittag noch auf 1,4280 (1,4153) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7003 (0,7066) Euro gekostet.
— Von Gerold Löhle, dpa-AFX —

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