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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax erholt sich deutlich (AF)

FRANKFURT (awp international) – Der Dax hat am Donnerstag trotz der Aussicht auf eine Leitzinserhöhung zu einer deutlichen Erholung angesetzt. Dank der wieder freundlicheren Stimmung am Markt kletterte der Leitindex um 1,41 Prozent auf 7.159,66 Punkte nach oben. Von seinem Anfang Mai erreichten Jahreshoch bei gut 7.600 Punkten aber ist er trotzdem noch ein gutes Stück entfernt. Der MDax stieg um 1,29 Prozent auf 10.674,18 Punkte, und für den TecDax ging es um 0,73 Prozent auf 889,09 Punkte nach oben.
“Der Leitindex war im Tagesverlauf nicht nachhaltig unter die charttechnisch wichtige Marke von 7.043 Punkte gefallen, und dies hat den Dax gestützt”, sagte Marktanalyst Heino Ruland von Ruland Research. Da zudem die US-Börsen gut in den Tag gestartet seien, sei der Leitindex reif für eine Erholung gewesen. Etwas geholfen habe auch die Meldung, dass sich das Handelsdefizit der USA im April überraschend schwach gezeigt hatte. Dass die Europäische Zentralbank indes für den Juli eine erneute Leitzinsanhebung signalisiert hatte, war am Markt ebenso erwartet worden wie die Entscheidung, den Leitzins zunächst unverändert zu lassen. Insofern hatte der Aktienmarkt kaum auf diese Meldungen reagiert.
FRESENIUS MEDICAL CARE LEGEN ZU
Mit einem Plus von 1,95 Prozent auf 50,78 Euro zählten die Papiere des Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care zu den besten Dax-Werten. Sie profitierten von einer Hochstufung von Merrill Lynch. Auch einige Automobilwerte gehörten zu den Gewinnern, was Börsianer mit einer Reaktion auf die zuletzt schlechte Kursentwicklung begründeten. VW kletterten um 3,03 Prozent auf 127,50 Euro und BMW gewannen an der Indexspitze 3,16 Prozent auf 62,93 Euro hinzu. Verwiesen wurde hier auch auf gute Absatzzahlen vom Vortag.
Die Aktien von Infineon kamen dagegen wegen eines negativen Analystenkommentars der US-Bank Morgan Stanley mit 0,64 Prozent auf 7,645 Euro unter Druck. Belastet wurden die Papiere des Chipherstellers zudem von einem gesenkten Ausblick des US-Konkurrenten Texas Instruments . Verluste gab es ferner im Finanzsektor, was am Markt mit der Unsicherheit um Griechenland begründet wurde. Die Commerzbank-Titel büssten am Indexende 1,55 Prozent auf 3,11 Euro ein.
PARIS UND LONDON IM PLUS
Der EuroStoxx 50 stieg um 0,95 Prozent auf 2.778,12 Punkte. Die Leitindizes in Paris und London schlossen gleichfalls im Plus. Auch der Dow-Jones-Index in New York legte zum europäischen Handelsschluss zu.
Am Rentenmarkt sank die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,78 (Mittwoch: 2,82) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,29 Prozent auf 123,55 Punkte. Der Bund Future lag mit 0,26 Prozent im Plus bei 125,20 Punkten. Der Euro rutschte nach Aussagen von EZB-Präsident Jean-Claude Trichet zur Schuldenkrise in Griechenland kräftig ab und notierte zuletzt bei 1,4523 US-Dollar. Trichet hatte vor Journalisten seine ablehnende Haltung zu einer Umschuldung in Griechenland nochmals bekräftigt und alle Rettungspläne ausgeschlossen, die für die Gläubiger nicht vollkommen freiwillig sind. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,4614 (1,4608) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,6843 (0,6846) Euro./la/stw
— Von Lutz Alexander, dpa-AFX —

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