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AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Dax steigt auf Niveau vor Japan-Beben

FRANKFURT (awp international) – Die Hoffnung auf eine Eingrenzung der Atomkatastrophe in Japan hat den Dax am Mittwoch angetrieben. Bis zum Handelsschluss stieg der deutsche Leitindex um 1,77 Prozent auf 7.057,15 Punkte und erreichte damit wieder den Stand vor dem verheerenden Erdbeben am 11. März, bei dem das Atomkraftwerk Fukushima zerstört wurde. Der MDax der mittelgrossen Werte legte um 1,08 Prozent auf 10.329,53 Punkte zu und der TecDax gewann 1,24 Prozent auf 927,00 Punkte.
“Aus Japan sind keine neuen Schreckensmeldungen gekommen”, sagte Marktstratege Christian Schmidt von der Helaba. Zudem sei es in Libyen, dem anderen derzeit die Märkte dominierenden Krisenherd, zuletzt vergleichsweise ruhig geblieben. Analyst Andre Saenger von IG Markets verwies zudem auf eine Reihe positiver Wirtschaftsdaten.
STUDIE TREIBT LASTWAGEN-TITEL
Dank einer positiven Studie kletterten die Papiere von MAN an der Dax-Spitze um 3,32 Prozent auf 87,56 Euro. JPMorgan erhöhte unter Verweis auf das Nutzfahrzeuggeschäft als grösste Triebfeder Gewinnschätzungen und Kursziel. Am Nachmittag kam die Meldung, dass Konkurrent Volvo seine Lastwagenproduktion in den USA erhöht, als Kursstütze hinzu. Die Vorzugsaktien von Volkswagen gewannen 2,76 Prozent auf 115,30 Euro. Über die Beteiligungen an MAN und Scania sowie mit dem Bau eigener Lastwagen ist der Wolfsburger Fahrzeugherstellers ebenfalls in diesem Bereich engagiert.
Die Baumarktkette Praktiker verdreifachte im abgelaufenen Jahr ihren Verlust und rechnet erst 2012 mit einer Wende. Dennoch schafften die Titel im MDax ein knappes Plus von 0,08 Prozent auf 8,497 Euro. Die Papiere des Generikaherstellers Stada , der trotz eines Gewinneinbruchs seinen Ausblick bestätigte, stiegen um 0,58 Prozent auf 26,975 Euro.
BEI ÖKO-AKTIEN MACHT SICH ERNÜCHTERUNG BREIT
Nachdem Solar- und Windaktien am Montag noch von den Wahlerfolgen der Grünen profitiert hatten, machte sich bereits am Dienstag etwas Ernüchterung unter den Anlegern breit. Dieser Trend setzte sich nun fort. Die Papiere von Roth & Rau sanken um 4,45 Prozent auf 16,200 Euro. Der auf die Solarbranche spezialisierte Anlagenbauer verschiebt wegen Verzögerungen beim Jahresabschluss die Veröffentlichung seines Geschäftsberichts vom morgigen Donnerstag auf den 8. April. Nach einer skeptischen Studie der Commerzbank fielen die Titel des Windkraftanlagen-Herstellers Nordex als TecDax-Schlusslicht um 9,73 Prozent auf 8,070 Euro.
Dagegen gewannen die Aktien von Spitzenreiter SMA Solar 4,99 Prozent auf 89,25 Euro. Der Solartechnikhersteller hält trotz eines schwachen Jahresauftakts an seiner Prognose für das Gesamtjahr fest. Die Titel des Minicomputer-Herstellers Kontron stiegen nach der moderaten Anhebung des Umsatzziels um 1,14 Prozent auf 8,850 Euro. Zudem soll die Dividende trotz eines Gewinnausblicks stabil bleiben.
US-MARKT IM PLUS
Der EuroStoxx 50 schloss 0,88 Prozent höher bei 2936,44 Punkten. Auch in Paris und London gab es Gewinne. Der New Yorker Dow Jones Industrial stand zum europäischen Handelsende über ein halbes Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite der börsennotierten Bundeswertpapiere auf 3,08 (Vortag: 3,04) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,11 Prozent auf 121,51 Punkte. Der Bund Future gab 0,12 Prozent auf 121,36 Punkte ab. Der Kurs des Euro sank im Vergleich zum Vortag auf 1,4095 US-Dollar. Am Nachmittag hatte die Europäische Zentralbank den Referenzkurs auf 1,4090 (Dienstag: 1,4066) Dollar festgesetzt und der Dollar damit 0,7097 (0,7109) Euro gekostet.
— Von Gerold Löhle, dpa-AFX —

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