Schweizer Perspektiven in 10 Sprachen

AKTIEN FRANKFURT/Schluss: Gewinne – beruhigende Nachrichten aus China

FRANKFURT/MAIN (awp international) – Angesichts beruhigender Nachrichten aus China haben die Anleger am Dienstag wieder etwas Mut gefasst. Der Dax ging mit einem Plus von 1,69 Prozent bei 7204,79 Punkten aus dem Handel, schloss damit aber etwas unterhalb seines Tageshochs bei 7231 Punkten. Damit erarbeitete sich der Leitindex einen klaren Abstand auf die von Börsianern als wichtig eingeschätzte Marke von 7000 Punkten. Der MDax mittelgrosser Werte stieg um 1,16 Prozent auf 10 693,27 Punkte, der TecDax legte um 1,66 Prozent auf 892,20 Punkte zu.
Gut aufgenommene Inflations- und Produktionszahlen aus China sorgten schon zum Auftakt für eine verbesserte Stimmung an den Aktienmärkten. Weniger stark als erwartet gesunkene Einzelhandelsumsätze aus den USA trieben die Kurse am Nachmittag dann noch zusätzlich an. Eine abermalige Abstufung der Bonität Griechenlands wurde dagegen nur noch mit einem Schulterzucken zur Kenntnis genommen.
ANALYSTENSTIMMEN SORGEN FÜR BEWEGUNG
Auf Unternehmensseite gab es kaum marktbewegenden Nachrichten und entsprechend sorgten vor allem Analystenstimmen für Bewegung. Laut Händlern wurden Werte aus dem Investitionsgütersektor von einer positiven Branchenstudie von JPMorgan angetrieben. HeidelbergCement legten unter den besten Dax-Werten 2,86 Prozent auf 46,98 Euro zu und Siemens gewannen 1,99 Prozent auf 91,25 Euro. Im MDax profitierten ferner die Papiere der Gea Group von der Studie und stiegen um 3,34 Prozent. Zusätzlich gestützt von einer Hochstufung von Morgan Stanley schlossen sie bei 23,665 Euro.
Mit dem Markt stabilisieren konnten sich unterdessen die Bankenwerte, die zuletzt auch wegen der Sorgen um die Lösung des Griechenland-Problems unter Druck standen. Deutsche Bank verteuerten sich um 1,85 Prozent auf 40,22 Euro und Commerzbank-Aktien legten 1,64 Prozent auf 3,10 Euro zu. Auch hier verwiesen Börsianer auf eine Branchenstudie, in der Merrill Lynch angesichts der aktuell extrem negativen Haltung zu dem Sektor zum Einstieg in europäische Bankenwerte riet.
GAGFAH REICHT GEGENKLAGE GEGEN DIE STADT DRESDEN EIN
Im MDax sprangen die Gagfah-Papiere nach der Ankündigung einer Gegenklage zweier Tochterunternehmen gegen die Stadt Dresden um 3,67 Prozent auf 5,26 Euro hoch. Der Streit dreht sich im Kern um eine mit dem Verkauf von Wohnungen vereinbarte Sozialcharta. An der Indexspitze standen aber Praktiker-Aktien mit plus 7,15 Prozent auf 6,413 Euro. Ein Händler begründete dies mit der Aufnahme in das Musterdepot des Börsenmagazins “Der Aktionär”. Die Aktien des Autozulieferers Continental gaben dagegen nach einer pessimistischen Analystenstudie um 0,29 Prozent nach.
Zu den Favoriten im TecDax zählten die zuletzt wieder schwachen Solarwerte. Q-Cells schnellten nach einer Hochstufung der Schweizer Grossbank UBS um 6,46 Prozent auf 1,73 Euro hoch. Marktteilnehmer verwiesen auch auf einen “Handelsblatt”-Bericht, wonach der chinesische Photovoltaikkonzern LDK Solar sein Geschäft durch Akquisitionen ausbauen will. Im Visier der Gesellschaft stehe dabei besonders Deutschland. “Wir sind sehr interessiert, bei deutschen Firmen einzusteigen. Dabei ist vor allem die Technologie wichtig”, wird Finanzvorstand Jack Lai zitiert.
Der Eurostoxx 50 rückte um 1,68 Prozent vor auf 2779,77 Punkte. In Paris schloss der Leitindex Cac 40 mit ähnlich deutlichen Aufschlägen. Der FTSE 100 in London legte derweil aber etwas moderater zu. Der New Yorker Dow Jones stand zum europäischen Börsenschluss mit rund einem Prozent im Plus.
Am Rentenmarkt stieg die durchschnittliche Rendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 2,70 (Vortag: 2,68) Prozent. Der Rentenindex Rex sank um 0,05 Prozent auf 124,09 Punkte. Der Bund Future lag mit 0,38 Prozent im Minus bei 125,46 Punkten. Der Eurokurs stieg. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,4448 (1,4354) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,6921 (0,6967) Euro./tih/wiz

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft

SWI swissinfo.ch - Zweigniederlassung der Schweizerischen Radio- und Fernsehgesellschaft