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AKTIEN FRANKFURT/Standardwerte schwächer – ‘Beherrschendes Thema fehlt’

FRANKFURT (awp international) – Die deutschen Standardwerte haben am Donnerstag moderate Verluste verbucht. Der Dax notierte am Mittag bei 6.233,46 Punkten um 0,22 Prozent schwächer. Im Verlauf des Vormittag war der Leitindex kurzzeitig ins Plus gedreht. Für den MDax mittelgrosser Werte ging es um 0,25 Prozent auf 8.763,54 Punkte abwärts. Der TecDax arbeitete sich dagegen um 0,35 Prozent auf 780,66 Punkte vor.
Laut Fondsmanager Günther Gerstenberger von der PEH Wertpapier AG fehlt dem Markt derzeit ein Grund, um deutlich nach oben oder nach unten zu gehen. Die grossen Investoren hielten sich derzeit eher abwartend zurück. “Dem Markt fehlt die grosse Linie derzeit.” Mit Blick auf die Sorgen um das irische Bankensystem und speziell die Rettung der Grossbank Anglo Irish sowie die Abstufung von Spaniens Kreditwürdigkeit durch Moody’s erklärte der Experte, dass diese Dinge nicht wirklich neu und zum Teil bereits vom Markt verarbeitet worden seien. Insgesamt bewege sich der Markt in einem Seitwärtstrend.
ZUVERSICHT HILFT NICHT ALLEN
Optimistische Kommentare zum weiteren Geschäftsverlauf halfen allerdings nicht allen betroffenen Unternehmen. So konnten ThyssenKrupp und Daimler zwar Kursgewinne von 1,67 und 0,38 Prozent verbuchen. Volkswagen (VW) fielen hingegen um knapp ein Prozent, obwohl Europas grösster Autobauer VW hat indes einen neuen Absatzrekord erzielt hat. ThyssenKrupp-Chef Ekkehard Schulz zeigte sich gegenüber der “Financial Times” optimistisch für die weltweite Stahlnachfrage. Daimler hat unterdessen offenbar auch im September mehr Autos verkauft.
Der Fraport-Chef Stefan Schulte stellte im Gespräch mit der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” ein deutliches Wachstum in Aussicht. Die Aktien gehörten mit plus 1,33 Prozent auf 44,635 Euro zu den Spitzenreitern im MDax. Flughafenbetreiber werde in den kommenden Jahren deutlich schneller als der Markt wachsen. Am MDax-Ende gaben Papiere von Kabel Deutschland 2,82 Prozent auf 27,770 Euro ab. Die Deutsche Bank platzierte insgesamt bis zu 15 Millionen Aktien bei institutionellen Investoren. Nach Aussagen eines Händlers war das Buch bereits vor Handelsbeginn voll. Ein Börsianer nannte eine Spanne von 27,00 bis 27,50 Euro.
DEUTSCHE BANK SORGT FÜR BEWEGUNG
Die Aktien der Deutsche Bank gehörten mit plus 1,87 Prozent auf 39,995 Euro ebenfalls zu den Favoriten. Einem Händler zufolge hätten wohl einige Anleger darauf gesetzt, dass die Aktien bis zum Ende des Bezugsrechtehandels am Freitag unter Druck bleiben. Nun fange das Papier an zu steigen und diese Anleger würden zu Käufen gezwungen, um ihre Positionen einzudecken und höhere Verluste zu vermeiden. Nach Meinung eines Analysten hatten viele Experten, die die weitere Entwicklung angesichts der Übernahme der Postbank vergleichsweise negativ sehen, Kursziele um die 40 Euro ausgegeben. Da der Kurs nun auf diesem Niveau angekommen sei könnten sie von ihren Verkaufsempfehlungen abkommen. Offenbar pendele sich das Ganze nun schon vor dem Ende des Bezugsrechtehandels aus.
Q-Cells gewannen im TecDax zuletzt moderate 0,12 Prozent auf 4,145 Euro. Der Bezugsrechtehandel wurde gestartet und an der Frankfurter Börse lagen diese bei 1,010 Euro. Bei Symrise und Beiersdorf sorgten Analystenkommentare für Kursbewegungen./rum/fat
— Von Henrietta Rumberger, dpa-AFX —

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