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AKTIEN NEW YORK/Ausblick: Erneut schwächer – Griechenlandkrise belastet

NEW YORK (awp international) – Die US-Börsen dürften am Donnerstag nach einer Zuspitzung der Griechenlandkrise an die Vortagesverlusten anknüpfen und weiter abrutschten. Die Anleger würden vor dem Hintergrund der drohenden Staatspleite in Griechenland zunehmend mögliche Verwerfungen an den internationalen Finanzmärkten befürchten, hiess es von Händlern. Der Future auf den Dow Jones Industrial fiel rund eine Stunde vor dem Börsenstart um 0,29 Prozent auf 11.867 Punkte. Der Future auf den Technologiewerte-Index Nasdaq 100 sank um 0,15 Prozent.
Immerhin konnten eine Stunde vor Börseneröffnung überraschend positive Konjunkturdaten aus den USA die trübe Stimmung an der Wall Street leicht aufhellen. Die Daten zu den wöchentlichen Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe hätten etwas über den Erwartungen gelegen, hiess es. Ausserdem sei das Defizit in der Leistungsbilanz geringer als gedacht ausgefallen. Im weiteren Handelsverlauf steht dann noch mit dem Philly-Fed-Index ein wichtiger Stimmungsindikator für die US-Wirtschaft zur Veröffentlichung an.
Unter den Einzelwerten dürften die Aktien von Hewlett-Packard (HP) und Oracle das Interesse der Investoren auf sich ziehen. Der Graben zwischen den beiden Computer-Schwergewichten wird immer tiefer. Im Streit um den Einsatz einer Software machte der weltgrösste Computerkonzern HP seine Drohung wahr und verklagte seinen vormals guten Partner. Bei dem Streit geht es darum, dass Oracle mit seiner Software bestimmte Prozessoren unterstützen soll, die das Herz vieler grosser Firmenrechner von HP darstellen. Oracle wertet die Prozessoren hingegen als Auslaufmodelle.
Dann dürften die Investoren auch die Aktien von Boeing im Blick haben. Der führende US-Flugzeugbauer schraubte die langfristige Marktprognose nach oben und rechnet für die kommenden zwei Jahrzehnte mit einem noch grösserem Bedarf an Verkehrsflugzeugen als bislang. Ausserdem könnten die Aktien des US-Pharmakonzern Bristol-Myers Squibb das Interesse der Investoren auf sich ziehen, nachdem das Unternehmen von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für sein Medikament Nulojix erhalten hatte.
Wie bereits in den vergangenen Handelstagen dürften die Aktien von Terex im Handelsverlauf erneut im Fokus stehen. Der US-Kranbauer erhöhte das Übernahmeangebot für den deutschen Konkurrenten Demag Cranes auf 45,50 Euro, inklusive umfangreicher Standort- und Beschäftigungsgarantien. Nach langer Gegenwehr gab Demag Cranes daraufhin den Widerstand auf und unterzeichnete eine Vereinbarung über die Zusammenführung beider Unternehmen.
Schliesslich sorgte auch die Citibank vorbörslich für Schlagzeilen. Der Hacker-Angriff auf die amerikanische Grossbank war weit grösser als zunächst bekannt. Insgesamt hätten die Datendiebe nach Angaben der Muttergesellschaft Citigroup Informationen zu mehr als 360.000 Kreditkarten-Konten nordamerikanischer Kunden erbeutet./jkr/la

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