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AKTIEN NEW YORK/Ausblick: Leichter – Sorge um China und schlechte Vorgaben

NEW YORK (awp international) – Die wichtigsten US-Indizes werden am Donnerstag leichter erwartet. Sorgen, dass sich die chinesische Konjunkturerholung abschwächt, hatten die Börsen in Asien und Europa unter Druck gesetzt und trüben laut Händlern nun auch die Stimmung in New York ein. Der im Juni gesunkene Einkaufsmanagerindex in China habe für Unsicherheit gesorgt. Indes passierte die umfassendste Finanzreform in den USA seit der Grossen Depression vor 80 Jahren am Vorabend die entscheidende Hürde Repräsentantenhaus.
Der Future auf den Dow Jones Industrials stand um 14.45 Uhr mit 0,22 Prozent im Minus. Am Vortag hatte der US-Leitindex wegen schwacher Arbeitsmarkdaten und eines charttechnisch ungünstigen Bilds 0,98 Prozent auf 9.774,02 Punkte verloren. Der Future auf den Nasdaq-100-Index sank um 0,35 Prozent. Der Auswahlindex war am Vorabend um 1,41 Prozent auf 1.739,14 Punkte gefallen.
Apple und AT&T rücken wegen einer ersten Klage von iPhone-Nutzern in den Blick. Die Empfangsprobleme bei dem neuen Smartphone machen jetzt auch juristischen Ärger. Zwei Anwaltskanzleien haben eine Sammelklage gegen den Elektronikanbieter und den Telekomkonzern eingereicht, der das Handy in den USA exklusiv vertreibt. Zusätzlich dürfte eine Studie von Gartner auf den Technologiesektor einwirken: Die Marktforschungs- und Beratungsfirma hat ihre Wachstumsprognose für die weltweiten IT-Ausgaben in diesem Jahr gesenkt. Der Markt werde 2010 um 3,9 Prozent auf 3,35 Billionen Dollar zulegen – zu Jahresbeginn hatte Gartner noch einen Anstieg um 5,3 Prozent in Aussicht gestellt. Hauptgrund für die Senkung ist die Entwertung des Euro gegenüber dem Dollar seit Jahresbeginn.
Yahoo will unterdessen seine Anteilseigner mit einem milliardenschweren Aktienrückkauf besänftigen. Das Management des Web-Pioniers bekam dafür vom Verwaltungsrat einen Rahmen von 3 Milliarden Dollar (2,5 Mrd Euro) für drei Jahre bereitgestellt, wie der seit Jahren schwächelnde Internetkonzern am Vorabend mitteilte. Der Portalbetreiber hatte im Online-Werbemarkt den Anschluss an Google verloren und rettete sich in eine Kooperation mit Microsoft, die endlich wieder Geld in die Kassen spült. Im ersten Quartal konnte das Internet-Unternehmen den Gewinn mit über 300 Millionen Dollar im Jahresvergleich gut verdoppeln. Indes sind die Chinesen teils von Google abgeschnitten. Ob es sich um eine technische Panne oder eine Repressalie der Regierung handelt, sei nicht klar, sagten Börsianer. Google liegt seit Monaten mit der chinesischen Regierung im Clinch./fat/gl

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