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AKTIEN NEW YORK/Ausblick: Verluste – Katastrophe in Japan

NEW YORK (awp international) – Die Aktienindizes in New York werden am Montag angesichts der Natur- und Nuklearkatastrophe in Japan mit Verlusten erwartet. Der Future auf den Dow Jones Industrial stand eine halbe Stunde vor Handelsstart mit 0,62 Prozent im Minus. Auch der Future auf den technologielastigen Nasdaq-100-Index lag 0,77 Prozent tiefer. Am Freitag hatte der US-Leitindex und der Nasdaq 100 trotz des verheerenden Erdbebens in Japan noch im Plus geschlossen.
“Das Erdbeben könnte sich negativ auf das gesamte weltwirtschaftliche Wachstum auswirken”, sagte ein Marktexperte. Selbst eine globale Rezession schlossen einige Marktteilnehmer nicht gänzlich aus. Die Lage im japanischen Kernkraftwerk Fukushima spitzt sich unterdessen weiter zu. Möglicherweise hat dort eine teilweise Kernschmelze im Reaktor 2 stattgefunden, wie die Betreiberfirma Tepco laut der Nachrichtenagentur Kyodo mitteilte. Ein erster Versuch, den Reaktor mit Meerwasser zu kühlen, war vor einigen Stunden fehlgeschlagen.
Schwach erwartet werden Aktien aus dem Energiesektor, die in Japan aktiv sind: General Electric (GE) etwa kamen vorbörslich um rund zwei Prozent unter Druck. Der Mischkonzern ist gemeinsam mit Hitachi an Nuklearprojekten beteiligt.
Titel von Versicherern stehen ebenfalls im Fokus. Das Erdbeben in Japan wird nach Einschätzung der Ratingagentur Moody’s Erst- und Rückversicherer schwer treffen. Moody’s nennt dabei unter anderen Unternehmen wie PartnerRe und Everest Re. Die Höhe der erwarteten Verluste beziffert Moody’s allerdings nicht. Papiere der American International Group (AIG) büssten im vorbörslichen Handel rund 2 Prozent ein.
In New York gehandelte japanische Aktien wie etwa Toyota gerieten vorbörslich ebenfalls stark unter Druck. Der Autobauer hatte mitgeteilt, seine Produktion in seinen japanischen Werken vorübergehend stillzulegen.
Im Blick steht ferner das Konglomerat Berkshire Hathaway , das das Spezialchemieunternehmen Lubrizol übernimmt. Der Kaufpreis liegt bei 9 Milliarden US-Dollar, wie das Unternehmen von Multi-Milliardär Warren Buffett mitteilte./ajx/tih

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